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Auf dem Eis lebt Florina Schön ihren Traum

Erfolg auf zwei Kufen: 13-Jährige aus Bad Reichenhall ist dreifache Salzburger Landesmeisterin im Eiskunstlauf.

Die Bad Reichenhallerin (13) läuft für den FRE Salzburg.
Die Bad Reichenhallerin (13) läuft für den FRE Salzburg.
Florina Schön nahm im Februar bei den Salzburger Landesmeisterschaften im Eiskunstlauf teil und holte Gold in der Schülerklasse.
Florina Schön nahm im Februar bei den Salzburger Landesmeisterschaften im Eiskunstlauf teil und holte Gold in der Schülerklasse.

Das Leben der jungen Nachwuchsleistungssportlerin ist durchgetaktet: Unter der Woche besucht sie vormittags das Christian-Doppler-Gymnasium in der Talente-Klasse des Salzburger Schulsportmodells, nachmittags geht's ins Training in die Eishalle am Volksgarten und zusätzlich in die Turnhalle oder den Kraftraum. "Ich trainiere fünf- bis sechsmal pro Woche bis zu drei Stunden", erzählt Florina Schön. An den Wochenenden tritt sie für den FRE Salzburg bei Wettkämpfen an oder dreht als Gastmitglied des EV in Berchtesgaden Übungsrunden.

Zu viel wird das der 13-Jährigen nicht. Sie liebt es, auf dem Eis zu stehen. "Es ist wie Fliegen", findet die junge Athletin. An ihrem Sport mag sie vor allem die Vielseitigkeit: Auf der einen Seite braucht es Kraft und Ausdauer für die Sprünge, auf der anderen Seite Anmut und Rhythmus für den Tanz.

Die Bad Reichenhallerin ist durch Zufall beim Eiskunstlauf gelandet. Mit sechs Jahren bekam sie zu Ostern Inline-Skater geschenkt und beherrschte das Fahren auf Rollen schon nach einem Tag. Im Winter darauf glitt sie erstmals auf Kufen übers Eis. Sie begleitete eine Freundin zum Eiskunstlauftraining beim DEC Inzell. "Mir hat das so viel Spaß gemacht, dass ich dabeigeblieben bin", erzählt die Gymnasiastin.

Während Corona wechselte das Mädchen von Inzell nach Salzburg

Die Corona-Pandemie ist dafür verantwortlich, dass das Mädchen 2021 von Inzell nach Salzburg wechselte. Als die Inzidenz - also die Anzahl der Krankheitsfälle - im Berchtesgadener Land zu hoch war, durfte sie nicht in den Landkreis Traunstein ins Training fahren, schaffte es aber "mit einem Stapel Papier" über die Grenze nach Salzburg, weil sie neben der deutschen auch die österreichische Staatsbürgerschaft hat.

Nur drei Wochen später trat Florina Schön erstmals bei den Salzburger Landesmeisterschaften an. Dafür hatte sie unter der Anleitung ihres Trainer-Teams um Kurt Jaschek zum ersten Mal eine Kür und einen ersten Sprung - einen einfachen Rittberger - erlernt. Der Lohn: ein dritter Platz.

Diesen Februar holte sie sich - nach 2022 und 2023 - das dritte Mal den Salzburger Landesmeistertitel, dieses Mal in der Schülerklasse. Ihre Kür zu Brian Crains Schmetterlingswalzer, die Doppelsprünge wie den doppelten Lutz enthielt, lief sie fehlerfrei.

Zwangspause durch Knöchelverletzung

Zwei Monate später, im April, verletzte sich die junge Sportlerin bei einer Sprungübung im Trainingslager. "Ich habe mir den Knöchel ausgerenkt und musste danach acht Wochen pausieren", erzählt sie. Seit dem Sommer springt sie wieder auf dem Eis - stärker als zuvor. Das große Ziel der Bad Reichenhallerin ist es jetzt, beim Junioren-Grandprix - "dem größten Event für uns Jüngere" - an den Start zu gehen.

Ob sie sich als Erwachsene im Profi-Eiskunstlauf sieht? Florina Schön ist zurückhaltend, weil sie weiß, wie schwierig es ist, von einer Randsportart wie Eiskunstlauf zu leben. "Dafür verdient man in unserem Sport zu wenig." Aktuell bezahlt ihre Familie fast alles aus der eigenen Tasche - von den Schlittschuhen über Training und Eiszeiten bis zum Kürkleid. "Ich würde mir mehr Förderung für uns Nachwuchsleistungssportler wünschen", so die 13-Jährige.

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