Dramatische Folgen hatte der medizinische Notfall eines 73-jährigen Autofahrers am späten Sonntagnachmittag in der Salzburger Alpenstraße. Der Mann aus dem benachbarten Landkreis Berchtesgadener Land verlor gegen 17.25 Uhr die Kontrolle über das Fahrzeug. In dem Wagen befanden sich die 77-jährige Ehefrau des Mannes sowie eine 87-jährige Bekannte des Paars. Der schwere Mercedes-SUV fuhr in den Gastgarten der dortigen McDonald's-Filiale, rammte mehrere Verkehrszeichen und blieb in der Zufahrt zu einem Sportgeschäft stehen.
In der Darstellung der Polizei passierte das so:
- Es (das Fahrzeug, Anm.) gelangte ungebremst auf die Gegenfahrbahn, geriet auf den Gehsteig und durchstieß die bauliche Trennung zu dem Gastgarten eines Restaurants, bevor es an einem großen Felsen auf einem dahinterliegenden Parkplatz zum Stehen kam. Dabei erfasste der Pkw eine 32-Jährige, die ihr zweijähriges Kind vor sich in einem Kinderwagen auf dem Gehsteig herschob. Das Kleinkind zog sich hierbei schwerste Verletzungen zu. Die Mutter des Kindes, die drei Insassen des Pkw sowie zwei, in der Nähe befindliche Passanten und ein Hund wurden bei diesem Unfall ebenfalls unbestimmten Grades verletzt.
Tumultartige Szenen nach dem Unfall
In den Momenten nach dem Unfall kam es zu tumultartigen Szenen. Glücklicherweise seien mehrere Kollegen des Roten Kreuzes unter den Unfallzeugen gewesen, sagt Rotkreuz-Einsatzleiter Benjamin Braunstein. "Sie konnten sofort Erste Hilfe leisten, eine Lagemeldung abgeben und die Rettungsmittel anfordern."
Das Rote Kreuz war mit sechs Rettungsfahrzeugen, zwei Notarzthubschraubern und einem Notarzteinsatzfahrzeug am Unfallort. Die drei Notärzte kümmerten sich um die Schwerverletzten, zusätzlich wurde noch der leitende Notarzt alarmiert. Auch das Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes war am Einsatzort. Die Unfallzeugen und die Ersthelfer seien zu betreuen gewesen, sagt Benjamin Braunstein. "Stellen Sie sich vor, Sie sitzen im Gastgarten und dann fährt ein Auto durch und verletzt andere Menschen. Wir können froh sein, die KIT-Teams zu haben."
Sperrkreis um die Unfallstelle errichtet
Da bei dem Fahrzeug auch Gas aus der Klimaanlage ausgetreten war, das in größeren Mengen gesundheitsschädlich sein kann, errichtete die Berufsfeuerwehr einen Sperrkreis um die Unfallstelle. Die Alpenstraße war während des Einsatzes in beiden Richtungen gesperrt.
Auch ein Großaufgebot der Salzburger Polizei war bei dem Unfall im Einsatz: Mehrere Polizeistreifen nahmen die Daten von allen Zeugen auf, dazu waren die umliegenden Straßenzüge zu sperren. Auch das Unfallkommando, die Landeskriminalpolizei und ein polizeilicher Drohnenpilot waren an der Unfallstelle. Die Fotos der Drohne sollten einen Überblick verschaffen, zudem werden sie für das weitere Ermittlungsverfahren benötigt.
Der Lenker war nach dem Unfall nicht ansprechbar. Bei der Polizei war man vorerst von einem Herzinfarkt oder einem ähnlichen medizinischen Notfall ausgegangen. Nähere Informationen dazu wird es aber erst nach Untersuchungen im Spital geben.