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Bad Gastein: Philippe Duval schmiedet Millionenpläne

Nach dem Tod seines Vaters übernimmt Philippe Duval. Seine Pläne für Bad Gastein: eine Gondelbahn in das Ortszentrum und eine Skiarena namens "Gasteins".

Bad Gastein: Philippe Duval schmiedet Millionenpläne
Bad Gastein: Philippe Duval schmiedet Millionenpläne


Jetzt hat er das Sagen. Philippe Duval hat nach dem Tod seines Vaters, des Wiener Immobilieninvestors Franz Duval (88), die Geschäfte übernommen. Damit ist er auch für die Liegenschaften in Bad Gastein verantwortlich. Die Gemeinde hatte sich jahrelang einen erbitterten Streit mit Franz Duval geliefert. Der Grund: Das Haus Austria, das Grandhotel Straubinger, das alte Postamt, das Badeschloss neben dem Wasserfall und das Kongresshaus hatte Franz Duval zwischen 2001 und 2005 um kolportierte fünf Millionen Euro (teils mit seinem Partner Franz Wojnarowski) erworben. Seither verfallen die historischen Bauten mitten im Ortszentrum.

Was nun? "Ich werde auf keinen Fall verkaufen", sagt Philippe Duval. Im Gegenteil: Er schmiedet neue Pläne. "Es gibt einen Masterplan, sonst hätten wir uns nicht entschieden, langfristig Eigenkapital in Bad Gastein zu binden. Jetzt gibt es endlich die Voraussetzungen dafür. Es gibt ab heuer eine Kunstschneeanlage auf dem Stubnerkogel. Damit kann man ganzsaisonal Ski fahren und muss nicht im Dezember mit grünen Wiesen rechnen."

Zudem werde nun die Peripherie geschaffen. Bad Hofgastein investiere in Lifte, und auch Bad Gastein habe denselben Schritt gemacht. "Jetzt brauchen wir nur noch den Einkehrschwung in das Ortszentrum von Bad Gastein. Und diesen Einkehrschwung will ich bauen. Mit einer Gondelbahn vom Kongresszentrum direkt zur Bellevue Alm, also direkt auf die Piste, mitten in die Abfahrt vom Stubnerkogel", sagt Duval Junior enthusiastisch. Denn die Altstadt sei bisher abgeschnitten, daher könne man auch seine Hotels nicht langfristig mit Buchungen sichern. "Wie soll ich die Hotels füllen, wenn keine Anbindung an das Skigebiet da ist? Welche Gäste werden da wohl kommen? Keine."

Duval spricht von einer völlig neuen Skiarena. Bad Hofgastein und Bad Gastein sollen in seiner Vorstellung zusammenwachsen zu "Ski Mountains Gasteins", wie er sagt. Der historische Kern soll damit für Touristen und Einheimische in einem kurzen Abstecher erlebbar gemacht werden.

Mit dem Bau der Gondelbahn sollen parallel auch die maroden Hotels saniert werden. Wie weit seine Pläne fortgeschritten sind? "Wir sind weiter, als man denkt. Knapp vor dem Ziel, würde ich sagen." Ob er auch einen Investor für das weit über 100 Millionen Euro teure Projekt an der Angel hat, verrät Philippe Duval nicht. Das tue auch nichts zur Sache. Er wolle nächstes Jahr anfangen zu bauen und 2016 oder 2017 fertig sein, wenn auch die Investitionen in die Lifte in Bad Hofgastein abgeschlossen seien.

Wie der Vater, so der Sohn, hört man aus der Gemeinde. Den Ankündigungen wollen die Gasteiner keinen Glauben mehr schenken. Man habe schon so viele Pläne von Duval gehört, und nie sei etwas daraus geworden.

Sepp Schellhorn, der Pächter der Bellevue Alm, sagt in einer ersten Reaktion auf Duvals Pläne für eine Gondelbahn: "Großartig. Aber es gibt viele Duval-Pläne. Ich glaube das erst, wenn die Bauverhandlung abgeschlossen ist und die Bagger auffahren." Es sei der Sargnagel für den Ort, dass ständig neue Pläne kolportiert würden, die nie zur Umsetzung kämen.

"Es müssen jetzt endlich Taten folgen. Ich appelliere an Philippe Duval, die Interessen des Ortes voranzustellen, und nicht mit Ideen und Gesprächen weiter alles hintanzustellen", sagt Schellhorn. Immerhin gehe es um das Überleben Bad Gasteins.