Es ist eine große logistische und technische Herausforderung: Der Bahnhof und der Bahnübergang Bad Vigaun werden seit April umgebaut - bei laufendem Betrieb. Die Strecke zwischen Salzburg und Golling ist stark frequentiert: Die S-Bahn fährt im Halbstundentakt, dazu kommen Inter- und Eurocity-Züge, die gar nicht in Bad Vigaun halten, sowie Güterzüge.
Die Folge davon ist, dass die Schrankenanlage in Bad Vigaun jeden Tag Hunderte Male auf und zu geht. Viele Pendler und Transportfahrzeuge standen bis September 2015 hier täglich im Stau.
Seit der Inbetriebnahme der Umfahrung Bad Vigaun stehen nur mehr Fußgänger und Radfahrer am Schranken. Doch wie kann man bei diesem Hochbetrieb auf dem Zuggleis einen Bahnhof umbauen? Wenn noch dazu ein Tunnel für die Fußgänger und Radfahrer gebaut werden muss? Zunächst einmal wurde links und rechts der Gleise viel Material ausgehoben. Es wird teilweise für den Bau des Park-&-Ride-Parkplatzes benötigt, der ab Sommer 2017 Platz für 63 Pkw bietet.
ÖBB-Baumanager Marcus Jungwirth und Alois Gröstlinger von der ÖBB-Bauaufsicht erklären die weitere Vorgehensweise: "Der Tunnel ist ein Fertigteilelement. Er wurde auf Schienen gelegt und so lange verschoben, bis er an der richtigen Stelle war."
Für diesen Teil der Arbeiten wurde der Zugbetrieb an zwei Wochenenden in der Nacht gesperrt. Die Gleise wurden mit Stahlträger-Hilfsbrücken abgesichert. "Das war natürlich für die Anrainer auch eine Belastung. Wir möchten uns da ausdrücklich bedanken", sagen Jungwirth und Gröstlinger. Gerade für den Hotelbetrieb in Langwies sei so eine Baustelle nicht angenehm. Doch beim Lärmschutz wird es nach Abschluss der Umbauarbeiten für den Hotelbetrieb Verbesserungen geben. Die Lücke im Lärmschutz von zirka 30 Metern beim Bahnübergang wird geschlossen, die Lärmschutzwand um 50 Meter verlängert.
Nach dem Einsetzen des Fertigteil-Tunnels wurde mit dem Betonieren der Rampen für die Unterführung begonnen. "Die Schalungsarbeiten sind sehr komplex, weil die Betonteile einen ungewöhnlichen Querschnitt haben", sagt Gröstlinger. Ende Oktober soll die Unterführung fertig sein und der Schranken endgültig abmontiert werden.
Danach wird der Bahnhof im Design der Salzburger S-Bahn-Haltestellen gebaut. Zudem wird es 48 Radabstellplätze und zehn überdachte Plätze für Mopeds geben. Die Baukosten betragen neun Millionen Euro und werden von den ÖBB, dem Land Salzburg und der Gemeinde Bad Vigaun bezahlt.
Der Bahnhof Bad Vigaun ist bei der jüngsten Umfrage des Verkehrsclub Österreich in Salzburg besonders schlecht bewertet worden. ÖBB-Sprecher René Zumtobel erklärt im Video, warum:
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