Seit der ersten Liefertour im Dezember 2017 haben Doris Kiefel und ihre Mitstreiter von View (Verein Initiative Ethisch Wirtschaften) 800.000 Kilogramm überschüssige, genießbare Lebensmittel gerettet und kostenlos an Kunden wie den VinziTisch Großgmain oder den "Saftladen" des Vereins Neustart weitergegeben. Nicht, um Armut zu bekämpfen, denn dazu bräuchte es andere Maßnahmen, sondern um zu verhindern, dass essbare Lebensmittel im Müll landen.
Anders als viele glauben würden, seien nicht Einzelhandelskonzerne, sondern die Privathaushalte für den Großteil an weggeworfenen Lebensmitteln verantwortlich, sagt Kiefel. Etwa 18 Prozent der noch genießbaren Lebensmittelabfälle stammten aus Lebensmittelindustrie und Einzelhandel, während rund 58 Prozent von privaten Haushalten verursacht würden. Doris Kiefel ortet mangelndes Bewusstsein für das Thema in den Privathaushalten. "Jeder schmeißt nur eine Kleinigkeit weg, aber das summiert sich eben."
Anlässlich des jedes Jahr am 29. September stattfindenden Internationalen Tags gegen Lebensmittelverschwendung will Doris Kiefel auf der Salzburger Schranne auf das Thema aufmerksam machen. View ist mit einem Infostand auf dem Wochenmarkt vor der Andräkirche vertreten.
Von Privathaushalten in Österreich werden etwa 740.000 Tonnen Lebensmittel entsorgt, darunter knapp 420.000 Tonnen vermeidbare Lebensmittelabfälle. Bewusstes Einkaufen und ein Essensplan können helfen, Lebensmittelabfälle zu reduzieren.