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"Bewegende Begegnungen": Caritas sagt der Einsamkeit im Pongau den Kampf an

In Bischofshofen, Mühlbach und St. Johann sind Initiativen für "bewegende Begegnungen" geplant, um das Problem der Einsamkeit einzudämmen. In allen drei Orten sucht die Caritas Freiwillige, um diese Aktivitäten zu unterstützen. Das Projekt soll eine Vorbildwirkung über den Pongau hinaus haben.

Petra (r.) und Sabrina beim Allerweltscafé bei Melo in Bischofshofen.
Petra (r.) und Sabrina beim Allerweltscafé bei Melo in Bischofshofen.

"Einsamkeit betrifft auch bei uns viele Menschen", weiß Caritas-Regionalkoordinatorin Renate Stromminger. Um diesem Problem entgegenzutreten, hat die Caritas in Bischofshofen, St. Johann und Mühlbach nun ein neues Projekt ins Leben gerufen. Unter dem Titel "Bewegende Begegnungen" soll die soziale Teilhabe in den drei teilnehmenden Gemeinden gestärkt werden. "Wir sollten in der gesamten Gesellschaft wieder etwas enger zusammenrücken und einander helfen", sagt Stromminger. "Die Vernetzung von Menschen, auch über Gemeindegrenzen hinweg, ist mir deshalb ein großes Anliegen."

Startschuss fiel beim Wings for Life Run

Bei verschiedensten Anlässen und wiederkehrenden Veranstaltungen sollen künftig Orte der Begegnung entstehen. "Hier arbeiten wir auch eng mit sozialen Einrichtungen, Gemeinden, Pfarren und engagierten Einzelpersonen zusammen", betont die Regionalkoordinatorin. Das erste große Projekt war die gemeinsame Teilnahme am "Wings for Life"-Lauf in St. Johann. "Vor Ort haben sich viele Teilnehmer für unser Projekt interessiert und mitgemacht. Genau solche unkomplizierten Begegnungen sind unser Ziel", erzählt Stromminger.

Der Auftakt zum Projekt erfolgte beim Wings for Life Run in St. Johann.
Der Auftakt zum Projekt erfolgte beim Wings for Life Run in St. Johann.

Initiative fördert soziale Interaktion

In Mühlbach ist indessen geplant, die freiwilligen Auslieferer von "Essen auf Rädern" mit den Kundinnen und Kunden zusammenzubringen. "Im Alltag fehlt hier oft die Zeit für einen Austausch. Diese Gelegenheit wollen wir schaffen." Auch Glücksspaziergänge oder Müllsammelaktionen, wie etwa vergangene Woche in Bischofshofen, sind Teil der "bewegenden Begegnungen".

Die Gesellschaft profitiert durch offenen Austausch

Ebenfalls bereits angelaufen ist ein Allerweltscafé in Bischofshofen, bei dem sich Menschen mit und ohne Migrationshintergrund austauschen können. "Migration ist ein riesiges Thema, das viele Menschen beschäftigt", weiß Stromminger. Die Zuwanderung könne die Gesellschaft bereichern. "Aber es gibt auch Probleme und die muss man offen ansprechen können, ohne dafür verurteilt zu werden. Vom offenen Austausch profitieren letztlich alle Seiten", ist sie überzeugt.

Freiwillige engagieren sich bei Aktionen

Die ersten Projekte hätten gezeigt, "dass man wirklich schöne Begegnungen und Gespräche haben kann, wenn man sich darauf einlässt." Freiwillige, die sich an künftigen Aktionen beteiligen und mithelfen wollen, werden noch gesucht. "Egal ob jung oder alt, Mann oder Frau, mit oder ohne Beeinträchtigung, schnell oder langsam, dick oder dünn, reich oder arm - wir freuen uns, wenn ihr eure Zeit mit uns teilt", betont Stromminger.

Sorge-Netzwerke stärken soziale Verantwortung

Das Projekt im Pongau soll auch eine Vorbildwirkung für andere Regionen entfalten, sagt der Salzburger Caritas-Direktor Kurt Sonneck. "Wir wollen lebendige Sorgenetzwerke aufbauen, die die Bedürfnisse der Betroffenen in den Mittelpunkt stellen und dabei das Miteinander und gleichzeitig die Gemeinden in ihrer sozialen Verantwortung stärken", betont er.

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