Nach der Tötung einer 34-jährigen Deutschen in Maria Alm am Samstag (3. Mai) ist der Tatverdächtige in den Niederlanden am Donnerstag festgenommen worden. Der 32-jährige Ungar soll am vergangenen Samstag gegen 0.40 Uhr auf einem Parkplatz im Zentrum von Maria Alm seine ehemalige Lebensgefährtin erschossen haben. Die beiden hatten das Treffen vereinbart, bei dem auch persönliche Gegenstände übergeben werden sollten.
Eine Bekannte, die vom Auto aus im Rückspiegel die Tat beobachtet hatte, alarmierte sofort die Polizei. Beim Eintreffen der Exekutive war der Verdächtige bereits verschwunden. Zur Flucht dürfte er einen silbergrauen Skoda Octavia mit dem Kennzeichen S-685WV verwendet haben, den er wenige Tage davor angemietet hatte.
Internationale Zielfahndung
Am Dienstag (6. Mai 2025) wurde das Bundeskriminalamt (BK) mit der Übernahme der Zielfahndung nach dem flüchtigen Beschuldigten betraut. In enger nationaler Zusammenarbeit mit dem zuständigen Landeskriminalamt Salzburg und in Abstimmung mit internationalen Partnerdienststellen wurden die Fahndungsmaßnahmen umgehend intensiviert und koordiniert.
Die Zielfahnder des Bundeskriminalamts aktivierten das europäische ENFAST-Netzwerk (European Network of Fugitive Active Search Teams). In enger Zusammenarbeit mit den spezialisierten Fahndungseinheiten FAST Ungarn und FAST Niederlande konnte die internationale Fahndung zügig koordiniert und umgesetzt werden.
Flucht mit Pkw und Zug
Im Zuge der Ermittlungen konnte rekonstruiert werden, dass sich der Beschuldigte sofort nach der Tat zunächst mit einem Mietwagen nach Deutschland absetzte und anschließend mit dem Zug weiter nach Utrecht, Niederlande, reiste. Dort übernahm die niederländische Zielfahndung die weiteren Maßnahmen.
Am 8. Mai 2025, gegen 8.50 Uhr, erfolgte die Festnahme des Tatverdächtigen durch FAST Niederlande und Sondereinsatzkräfte der niederländischen Polizei beim Verlassen eines Supermarkts im Stadtteil Lunetten in Utrecht - in enger operativer Abstimmung mit den österreichischen Behörden.
"Professionelle Zusammenarbeit"
Bundeskriminalamtsdirektor Andreas Holzer zeigt sich erfreut über den schnellen Fahndungserfolg: "Dieser Fall unterstreicht die herausragende Bedeutung des Zielfahndungsnetzwerks für die internationale Zusammenarbeit in der Verbrechensbekämpfung. Ohne den lückenlosen Informationsaustausch und das hochprofessionelle Zusammenspiel der beteiligten Einheiten wäre eine so rasche Festnahme kaum möglich gewesen. Ich danke allen Kolleginnen und Kollegen im In- und Ausland für ihren engagierten Einsatz."
"Beruhigung und Sicherheit"
Die weiteren Ermittlungen hinsichtlich des Gewaltverbrechens werden durch das Landeskriminalamt Salzburg geführt.
Salzburgs Landespolizeidirektor Bernhard Rausch: "Ich bedanke mich für die ausgezeichneten Ermittlungen zu diesem Gewaltverbrechen, sowie insbesondere für die Schaffung der Grundlagen zu diesem Fahndungserfolg durch das Landeskriminalamt. Diese Festnahme trägt wesentlich zu Beruhigung und Sicherheit der Salzburger Bevölkerung bei. "
Erleichterung in Maria Alm
Der Maria Almer Bürgermeister Rudolf Müllner (WPM) sagt, die Tat war natürlich in den letzten Tagen Thema in der Gemeinde. "Es ist wichtig, dass er gefasst wurde. Wir sind froh darüber." Grundsätzlich hätte die Tat zwar auch in jeder anderen Gemeinde passieren können und stehe in keinem direkten Bezug zum Ort, dennoch sei es gut, dass nun Gewissheit herrsche.