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Bub bei Skiunfall in Wagrain getötet: Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungsverfahren "in alle Richtungen" ein

Nach dem erschütternden Unfalltod eines elfjährigen Buben am 4. Februar auf einer Piste im Skigebiet Wagrain hat die Salzburger Staatsanwaltschaft (StA) jetzt ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung eingeleitet. "Es wird gegen ,Unbekannte Täter' und in alle Richtungen ermittelt", so StA-Sprecherin Ricarda Eder am Dienstag auf Anfrage der SN. Eder zufolge wurde ein Sachverständiger aus dem Gebiet "Alpiner Skisport, Pflege und Sicherung von Pisten" mit der Erstellung eines Gutachtens beauftragt.

Zu der Tragödie kam es auf der sogenannten Giftabfahrt (im Skigebiet Wagrain die im Bild zu sehende schwarze Piste Nr. 15).
Zu der Tragödie kam es auf der sogenannten Giftabfahrt (im Skigebiet Wagrain die im Bild zu sehende schwarze Piste Nr. 15).

Wie berichtet hatte sich das extrem tragische Unglück damals gegen 9 Uhr Früh auf der sogenannten "Giftabfahrt" ereignet. Dabei handelt es sich um eine schwarze Piste mit rund 600 Metern Länge, die stellenweise ein Gefälle von bis zu 65 Prozent aufweist. Der elfjährige Urlauberbub aus Niederösterreich fuhr die steile Piste mit den Skiern talwärts, hinter ihm sein Vater. Der Bub - er hatte einen Helm auf - dürfte dann die Kontrolle verloren haben. Er konnte nicht mehr bremsen, durchbrach ein Absperrnetz und prallte gegen die Außenmauer einer am Fuß des Hanges befindlichen Skihütte. Der Abstand zwischen dem Netz und der Hüttenmauer betrug offenbar knapp sechs Meter.

Ersthelfer waren rasch vor Ort und auch die Rettungskräfte waren bald zur Stelle. Der Elfjährige konnte vorerst erfolgreich reanimiert werden und wurde umgehend ins Uniklinikum Salzburg geflogen. Trotz der intensiven medizinischen Betreuung erlag das Kind dort seinen schweren Verletzungen.

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