Die SN berichteten in der Vorwoche über den brisanten Fall: Bei der Staatsanwaltschaft (StA) war im Jänner ein Strafverfahren gegen einen Flachgauer Fußballtrainer wegen mehrerer Sexualstraftaten zulasten von mutmaßlich 13 Burschen eingeleitet worden. Inzwischen hat die StA beim Landesgericht (LG) Anklage gegen den nun ehemaligen Trainer eingebracht. Das sagte LG-Sprecherin Christina Bayrhammer am Montag auf SN-Anfrage. Laut Bayrhammer wurde die Anklage dem Verteidiger des Ex-Trainers zugestellt. Sollte sie rechtswirksam werden, muss sich der Angeklagte vor einem Schöffensenat (Vorsitz: Richterin Martina Kocher) verantworten.
Laut den Ermittlungen soll der Angeklagte zwischen 2022 und 2024 u.a. zehn der Burschen, zu den inkriminierten Tatzeiten 13 bis 16 Jahre alt, dazu aufgefordert haben, ihm via Snapchat Bilder ihres Geschlechtsteils ("Dick Pics") zu schicken. An zwei Burschen habe sich der Flachgauer laut Anklage auch unmittelbar sexuell vergangen bzw. diese missbraucht. Ein Bursch habe während der inkriminierten Übergriffe geschlafen.
Für den Ex-Trainer - er machte im Vorverfahren keine Angaben zur Sache - gilt die Unschuldsvermutung. Er wird von Rechtsanwalt Philip Schönauer verteidigt. Dem Angeklagten werden folgende Straftatbestände angelastet: "Sexueller Missbrauch einer wehrlosen oder psychisch beeinträchtigten Person" (§ 205 StGB), "Bildliches sexualbezogenes Kindesmissbrauchsmaterial und bildliche sexualbezogene Darstellungen minderjähriger Personen" (§ 207a StGB), "Missbrauch eines Autoritätsverhältnisses" (§ 212) und "Sexuelle Belästigung und öffentliche geschlechtliche Handlungen" (§ 218).