Den Fund ihres Leben hat, wie berichtet, eine 16-jährige Urlauberin am 7. August beim Schwimmen im Königssee im benachbarten Bayern gemacht: Sie fand im Uferbereich einen 500 Gramm schweren Goldbarren und gab diesen bei der Polizei in Berchtesgaden ab. Seitdem ist Günther Adolph, der Leiter der Polizeiinspektion, mit Anfragen, Tipps und Hinweisen gut beschäftigt: "Manche erweisen sich schnell als falsch, andere sind zu überprüfen." So habe es nun Hinweise auf einen Mordfall in Tirol gegeben, der als "Goldmord" Schlagzeilen gemacht habe. Mitte März 2012 war eine leitende Bankangestellte aus Strass in Tirol in Wiesing tot in ihrem Auto aufgefunden worden. Zuvor hatte sie acht Kilogramm Gold transportiert, dieses war verschwunden. Als Tatverdächtiger wurde dann ein früherer Polizist ausgeforscht. Er wurde zu lebenslanger Haft verurteilt. Er erhängte sich später in seiner Zelle. Von den Goldbarren fehlt nach wie vor jede Spur. Acht Barren verschwunden"In diesem Kriminalfall sind acht Barren zu je einem Kilogramm verschwunden", sagte nun Hansjörg Mayr, Staatsanwalt in Innsbruck auf Anfrage. Demnach scheide der im Königssee gefundene 500-Gramm-Goldbarren Fall aus.
Rätselhaft erscheint den Kriminalisten auch, warum die Produktionsnummer auf dem Goldbarren abgefeilt worden ist. Eine solche Nummer könne allerdings keine Hinweise auf den Eigentümer liefern, heißt es von der Goldhandelsfirma Degussa. Der betreffende Barren sei vermutlich im Zeitraum zwischen 1990 und 2005 von der früheren Degussa im hessischen Hanau gegossen worden. Die Produktionsnummer gebe nur an, wann der Barren entstanden ist. Goldbarren in einer Größe von 500 Gramm gebe es erst seit den 1970er-Jahren.Funde kommen ab und zu vorDass Goldbarren gefunden werden, komme immer wieder einmal vor, sagte ein Degussa-Experte. So habe vor drei Jahren ein Fliesenleger in Hannover bei der Renovierung eines Hauses nach dem Tod des Besitzers unter einem PVC-Boden einen Degussa-Goldbarren und Silbermünzen entdeckt. In guter Erinnerung sei noch die Aktion eines Künstlers im Vorjahr an der englischen Küste von Folkestone, der dort 30 kleine Goldbarren vergraben hatte und einen "Goldrausch" ausgelöst habe.
Im Fall Königssee kann sich vermutlich die 16-jährige Finderin freuen: Sollte der Eigentümer des Goldbarrens im Wert von rund 16.000 Euro nicht gefunden werden, bekommt das Mädchen das gute Stück.