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Das Projekt Welcome Center in Salzburg nimmt Fahrt auf

Salzburg will dem Pflegekräftemangel entgegenwirken: Ein Welcome Center soll bald kommen. Dafür holt sich die Stadt das Land mit ins Boot.

Die Stadt wollte das Seniorenwohnheim Lehen zuerst mit Jahresanfang übernehmen.
Die Stadt wollte das Seniorenwohnheim Lehen zuerst mit Jahresanfang übernehmen.

Bis 2050 braucht es zusätzlich 70.000 Pflegekräfte, um den künftigen Pflegebedarf zu decken. Das hat die Gesundheit Österreich GmbH in ihrer Prognose festgestellt. Die Stadt Salzburg erreichen jedes Monat zwar sechs bis zehn Bewerbungen für Pflegeeinrichtungen, ein Teil davon sei aber wegen fehlender Nostrifikation nicht gleich einsetzbar. Denn: Fachkräfte aus dem Ausland dürfen nicht in Österreich zu arbeiten beginnen, bis ihre Ausbildungen anerkannt worden sind. Und das ist nicht selten mit bürokratischen Hürden verbunden.

Welcome Center bereits seit der Ära Hagenauer geplant

Um den Ablauf zu beschleunigen, will die Stadt eine Anlaufstelle für ausländische Fachkräfte einrichten. Als die Sozialstadträtin Andrea Brandner (SPÖ) vergangenes Jahr die Agenden ihrer Vorgängerin übernommen hatte, heftete sie sich auch das Projekt "Welcome Center" auf die Fahnen. Mit einem Konzept dazu in der Hand, gab es kürzlich einen Termin bei Landeshauptmann-Stellvertreter Stefan Schnöll, verrät Brandner: "Die Pflege ist auch für das Land ein großes Thema. Deshalb waren sie froh, dass wir eine gemeinsame Lösung finden wollen." Aktuell formiere sich ein Expertenteam aus Stadt und Land, das aus dem Konzept eine finale Einrichtung entwickeln soll.

"Wenn , dann gescheit und groß"

Allgemein ziele die Einrichtung nicht nur auf Pflegepersonal, sondern auf alle Fachkräfte aus dem Ausland ab. Das Land sei bei dem gemeinsamen Arbeitsgespräch für ein Abwerbezentrum gewesen. "Falls die Abgeworbenen mit der Bürokratie nicht unterstützt werden, bringt das wieder nichts. Wenn wir also ein Welcome Center einrichten, dann nur gescheit und groß", argumentiert Patrick Pfeifenberger. Der Abteilungsleiter des Ressorts Soziales denkt deshalb an ein größeres Konzept, das sich nicht auf eine Beratung begrenzt. Aktuell wenden sich ausländische Fachkräfte an die Salzburger Stelle der AST (Anlaufstelle für Personen mit im Ausland erworbenen Qualifikationen), um sich beraten zu lassen.

Neben einem Welcome Center setzt sich die Sozialstadträtin unter anderem auch für einen Pflegenotdienst ein. Der soll einspringen, wenn Versorgungslücken entstehen. Was das Seniorenwohnheim in Lehen betrifft, gibt es derweil noch Unklarheiten. Die Übernahme war zuerst für Jahresanfang geplant. Weil eine Wirtschaftsprüfung im Auftrag der Stadt herausfinden soll, ob noch Verbindlichkeiten an den ehemaligen Betreiber bestehen, wird sich das nun verzögern. Im besten Fall möchte man das Haus mit 1. März übernehmen.

Mit den Maßnahmen will die Stadt auf Gemeindeebene Entlastung schaffen. "Ich erwarte mir aber Engagement vom Bund und vom Land. Denn dort liegen die Mittel", so Brandner. Zeitgleich präsentieren die Salzburger Landeskliniken diese Woche ein Bauvorhaben. Das soll bis 2028 Wohnungen für 200 SALK-Pfleger schaffen.

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