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Den inneren Kompass richtig justieren

Viel Publikum und gute Stimmung bei den heurigen Goldegger Dialogen. An die 600 Teilnehmer informierten sich zum Thema "Selbstwirksamkeit".

Im „Wirkraum“ wurde das in den Seminaren Empfundene und Erlebte gemeinsam verarbeitet. Das konnte auch in eine spontane Tanz-Session münden.
Im „Wirkraum“ wurde das in den Seminaren Empfundene und Erlebte gemeinsam verarbeitet. Das konnte auch in eine spontane Tanz-Session münden.
Vizekanzler Werner Kogler nahm die offizielle Eröffnung vor.
Vizekanzler Werner Kogler nahm die offizielle Eröffnung vor.

Vizekanzler Werner Kogler eröffnete am Fronleichnamstag die 41. Goldegger Dialoge. Im altehrwürdigen Schloss widmete man sich heuer dem Thema "Selbstwirksamkeit. Motor des Wandels". Kogler ging auf die vielfältigen gegenwärtigen Krisen, explizit auch auf den "russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine" und die dort begangenen Verbrechen wie "Massenmord, Massenvergewaltigungen und Kindesverschleppungen" ein. Er rief dazu auf, "die Zukunft nicht zu erdulden, sondern leidenschaftlich mitzugestalten". Mit einfachen Parolen werde man jedenfalls die Probleme unserer Zeit nicht lösen. Er prangerte in diesem Zusammenhang die oft verhängnisvolle Rolle der sozialen Netzwerke im öffentlichen Diskurs an. Gerade die, die es gut meinten, würden auf Social Media mit Hass überschüttet, so Kogler. Generell würde bei Online-Angeboten "oft nicht die Verantwortung gezählt, sondern die Klicks".

Der Eröffnungsvortrag an sich wurde von Joachim Bauer, seines Zeichens Universitätsprofessor, Internist, Psychiater und Psychosomatischer Mediziner, gehalten. Er sprach zum Thema "Das Selbst des Menschen: Kind der Resonanz, sozialer Ansprechpartner und innerer Arzt". Er beleuchte dabei, welch verheerenden Einfluss mangelnde Nähe - vor allem in der Frühkindheit - , aber auch autokratische Regime und Diktaturen auf das Selbstwertgefühl des Menschen und seine Fähigkeit zu einem selbstbestimmten Handeln und Wirken haben.

Gerade darum, dieser gefühlten und auch tatsächlichen Machtlosigkeit entgegenzuwirken, ging es bei dieser 41. Ausgabe der Dialoge. Cyriak Schwaighofer, als Obmann des Kulturvereins Goldegg Hauptorganisator der Dialoge, sprach von einer in jeder Hinsicht sehr erfolgreichen Veranstaltung. ,"Wir hatten rund 500 bis 600 Besucher, das passt für unser angestrebte Größenordnung genau. Der allgemein zu beobachtende Trend, nämlich, dass immer kurzfristiger gebucht wird bzw. Besuche spontan stattfinden, ist auch bei uns voll angekommen."

Die Stimmung bei den Zuhörern der Vorträge und den Teilnehmern des Workshops sei sehr gut gewesen, die Rundbotschaft - also dass wir der Angst und Verzweiflung, die aus diversen Krisen entstehen, nicht ausgeliefert sind, sondern dass wir selber die Möglichkeit haben, wirksam zu werden - sei gut angekommen.

Gut bewährt habe sich auch der heuer neue etablierte "Wirkraum". Hier konnten die Teilnehmer im Abschluss an die Workshops ihr Erlebtes, ihre Empfindungen und ihre Erfahrungen teilen.

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