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Dreizehn Bücher in einem Jahr

Die Fangemeinde sowie die Titel der Bücher von Autor Roland Hebesberger wachsen gleichermaßen. Mit seinen Werken in mehreren verschiedenen Genres fesselt der gebürtige Tamsweger seine Leser.

Im Bild Autor Roland Hebesberger.
Im Bild Autor Roland Hebesberger.

Er schreibt morgens, mittags und abends. Im Lungauer-Woche-Gespräch geht der gelernte Speditionskaufmann auf seine große Leidenschaft, das Schreiben, ein.

Wie viele Bücher haben Sie mittlerweile veröffentlicht? Roland Hebesberger: Ende 2025 sind es 27 Bücher. Im November endet die Divinus- Saga mit "Arche Nova". Momentan wird das Finale der Crossover-Reihe "Divinus: Omega Telos" veröffentlicht. Die Saga ist dann abgeschlossen und umfasst 20 Bände. Hinzu kommen meine Bücher im Empire-Verlag. Die Profiler-Crime-Reihe "Seifert und Theurer" besteht aktuell aus sechs Bänden. Vier weitere sind vertraglich abgesichert. Am 23. Oktober 2025 startet meine neue Reihe im Verlag: Kripo Nordsee - Hasserfülltes Borkum. Auch hier sind die Verträge für weitere Bände bereits unterschrieben, die nächstes Jahr erscheinen werden. Hinzu kommen noch zwei Kurzgeschichten in den Anthologien "Autoren Sternzeit". Nächstes Jahr erscheint eine Kurzgeschichte in der Anthologie: Schaurige Orte am Bodensee, publiziert vom Gmeiner Verlag. Ich kann bereits verraten, dass nächstes Jahr mindestens fünf weitere Bücher folgen werden.

Wie schafft man es, in diesem Tempo Bücher zu schreiben?Ein gutes Zeitmanagement und meine Entscheidung, meine Freizeit für das Jahr 2025 mehr oder weniger aufzugeben. Dank meiner Erfahrungen, die ich mir beim Verfassen der Divinus-Saga angeeignet habe, kann ich sehr gut einschätzen, was ich in welchem Zeitraum abarbeiten kann. Mein Alltag sieht momentan so aus, dass ich acht Stunden in meinem Vollzeitjob arbeite, sechs Stunden täglich in meine Autorentätigkeit investiere und in der verbliebenen Zeit erledige ich die restlichen Aufgaben wie Haushalt und Co. Hinzu kommen Veranstaltungen wie Lesungen, Messen, Events und Moderationen. Diese Tage werden geblockt. Natürlich nehme ich mir auch Tage zur Entspannung heraus. Aber so schaffe ich es, das Schreiben, die Überarbeitungen, das Marketing, die Veranstaltungen, Social Media und Co. unter einen Hut zu bekommen.

Zu welcher Tageszeit schreiben Sie? Wie werden die Ideen
skizziert?
Es gibt keine spezielle Tageszeit. Ich schreibe morgens, mittags, abends. Immer, wenn ich die Zeit dazu finde. Wichtig ist für mich nur, dass ich beim Schreiben absolute Ruhe habe. Da wird auch das Handy weggelegt. Nur dann schaffe ich es, meine Texte in der vorgegebenen Zeit und mit der nötigen Qualität zu verfassen. Ich bin ein Plotter. Das bedeutet, dass ich vorab die gesamte Story durchplane. Alle Charaktere haben eigene Profilblätter, wo alles vermerkt ist. Vom Aussehen über ihre Sprache, Hobbys, Lieblingsessen usw. Vieles davon landet gar nicht im Buch. Aber ich muss es wissen, damit ich den Charakter immer richtig im Kopf habe. Dasselbe mache ich mit der Story. Zuerst wird die Grundidee ausgearbeitet - Prämisse, Handlungsorte, Wendungen. Die Recherche ist dann entscheidend. Wenn ich alle Informationen beisammenhabe, dann schreibe ich den Plot. Das kann man sich so vorstellen, dass ich für jedes Kapitel eine Zusammenfassung habe. Dort ist genau geschildert, was darin geschehen muss. Ist der Plot fertig, dann setze ich mich ans Skript und arbeite Kapitel für Kapitel ab. Dadurch ist es mir auch möglich, in einem schnellen Tempo zu schreiben.

Worum geht es in Ihren Büchern?Die Divinus-Saga ist meine Spielwiese. Sie beinhaltet die Genres Suspense, Adventure, Mystery, Science-Fiction und ich darf die Leser und Leserinnen auch in die Welt der Technologie-, Verschwörungs-, Spionage- und Psychothriller entführen. Sogar ein Abstecher in die ägyptische Mythologie war möglich. Seifert und Theurer dreht sich ganz um die Verhaltensanalyse. Weitläufig bekannt als "Profiling". Hier wird die Entstehungsgeschichte der Verhaltensanalyse erzählt. Die Serie begann im Jahr 1999. Man könnte sagen, diese Geschichten sind wie die Fernsehserie "Criminal Minds", nur realistischer. Kripo Nordsee behandelt Mordfälle auf den nördlichen deutschen Inseln. Band 1 spielt auf Borkum. Ein toter Junge wurde aufgefunden. Die Insulaner schweigen, während ein Rächer unterwegs ist und sich an den Familien rächt, deren Kinder das Opfer angeblich gemobbt haben.

Woher kommen Ihre Leser?Von überall her. Beim Krimifest in Südtirol habe ich festgestellt, dass ich sehr viele Fans in dieser Gegend habe und meine Bücher auch im Buchhandel zu finden sind. Auch bei den Messen in Deutschland habe ich gemerkt, dass eine große Fanbase vorhanden ist. Bei der Leipziger Buchmesse war ich überrascht, wie viele Menschen zum Stand gekommen sind, weil sie gewusst haben, dass ich da bin. Viele hatten auch Bücher zum Signieren mit. Ähnliches habe ich bei anderen Messen in Deutschland erlebt. Auch in Salzburg habe ich eine große Fangemeinde. Das sehe ich bei den ganzen Veranstaltungen, die meistens ausverkauft sind. Selbst in Wien war die Hütte voll. Auf meinen Social-Media-Kanälen merke ich zudem, dass meine Community wächst. Viele Nachrichten, viele geteilte Storys. Ich kann echt dankbar sein für meine Fans!

Welche Höhepunkte gab es 2025?
Sehr viele. Schon allein die Tatsache, dass ich es geschafft habe, die dreizehn Bücher in diesem Jahr zu schreiben, ist mein persönliches Highlight. Die Buchmessen, insbesondere die Leipziger, waren eine gigantische Erfahrung. Die "Night of Thrill", eine Krimi-Event-Veranstaltungsreihe, die ich selbst in Salzburg ins Leben gerufen habe, war ausverkauft. Hier stand ein ganz großes Highlight am 5. Nov. an. Es gab nicht nur die Premiere meiner neuen Reihe "Kripo Nordsee - Hasserfülltes Borkum", sondern auch eine Filmpremiere. "Femizid" wurde gezeigt und der Drehbuchautor und Regisseur Andreas Wollmarker-Stiedl war mit der Autorin des verfilmten Buches "Yana Svelush" anwesend. Der erste Band meiner Seifert-und-Theurer-Reihe "Die Vernehmung" stürmt gerade die Kindle-Charts. Ich könnte noch lange so weitermachen. Dieses Jahr ist unglaublich intensiv für mich, aber auch eine einzige Freude, weil so viel Gutes passiert.

Bleibt noch Zeit für das Lieblingshobby Fußball?
Nicht mehr jedes Wochenende. Wenn ich für eine Veranstaltung gebucht bin oder eine Messe ansteht, die halt sehr oft an Wochenenden stattfinden, dann geht es sich natürlich nicht aus, dass ich nach Wien fahren kann. Aber ich bin weiterhin ein glühender Fan und bin bei jedem Spiel dabei, wenn es sich terminlich ausgeht. Mein Fanclub vertritt mich sehr gut, wenn ich es nicht schaffe. Hierbei möchte ich aber auch erwähnen, dass dasselbe auch für den SC Tamsweg gilt. Ohne Fußball kann ich sowieso nicht leben. Dieser Sport ist auch der perfekte Ausgleich zur Schreiberei.

Wäre es denkbar, dass die Buchreihen verfilmt werden?
Natürlich! Bei der Divinus-Saga könnte es etwas schwierig werden. Diese Geschichte benötigt viel Budget und ginge wohl nur mit einer großen internationalen Produktionsfirma. Aber besonders die Verlagsbücher sind wunderbar für Verfilmungen geeignet. Damit es zustande kommt, müssen aber viele Rädchen ineinandergreifen und der Prozess ist sehr langwierig. Erste lose Gespräche und Interessenten hat es bereits gegeben. Ich bin sehr zuversichtlich für die Zukunft.

Was sind die nächsten Ziele?
Weiterhin meine Bücher schreiben. Ich freue mich auf die ganzen Projekte, für die ich schon gültige Verträge habe. Meine Finger brennen. Nächstes Jahr stehen auch viele Messen an. Gemeinsam mit meinen Autorenkolleginnen Susanna Schober und Romy Ann, mit denen ich mittlerweile auch sehr gut befreundet bin, haben wir "Kiss&Kill" ins Leben gerufen. Zusammen werden wir in Stuttgart, Leipzig, Ingolstadt, Wels und München auf den Messen einen eigenen Stand mit unseren Büchern betreuen. Ich freue mich schon sehr darauf. Vielleicht geht es sich 2027 schon aus, einen eigenen Stand auf der Frankfurter Buchmesse zu buchen. Außerdem gibt es viele Anfragen bzw. bereits gebuchte Events, bei denen ich dabei sein darf. Kurz gesagt: Ich möchte intensiv daran arbeiten, dass meine Autorentätigkeit weiterhin wächst, damit ich es in naher Zukunft sogar Vollzeit machen kann.

Was wäre Ihr größter Traum als Schriftsteller?
Ich träume groß. Mein Ziel ist es, mindestens 100 Bücher zu veröffentlichen. Ideen hätte ich noch viel mehr. Ich möchte vom Schreiben leben können, damit ich mich rein auf meine Autorentätigkeit konzentrieren kann. Verfilmungen stehen natürlich auch auf der Liste. Das sind aber eher Ziele, die ich mir gesetzt habe, da ich aktuell meinen Traum bereits leben darf, und dafür bin ich unendlich dankbar.


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