Mit dem Begriff "Nautilus" verbindet man ja das U-Boot aus Jules Vernes fantastischen Romanen und mit einem U-Boot geht man üblicherweise auf Unterwasser-Tauchstation. "Radio Nautilus" dagegen will ganz genau das Gegenteil tun, nämlich "on air" gehen. Nach dem Tauchboot benannte eine Gruppe rund um Manuel Obermoser ihr "Freies Radio"-Projekt. Dazu Obermoser: "Die Nautilus ist ein Zufluchtsort, mit ihr kann man die Untiefen erforschen und in bisher unbekannte Regionen vorstoßen, genau das wollen wir auch, daher der Name."
Freie Radios sind werbefreie, nicht kommerzielles Sender. Sie sind unabhängig von staatlichen, kommerziellen und religiösen Institutionen und politischen Parteien. Sie verstehen sich als Kommunikationsmittel im lokalen und regionalen Raum und unterstützen die regionale Entwicklung. Damit fungieren Freie Radios auch als fördernde Plattformen für regionalbezogene Kunst- und Kulturschaffende. Wichtig ist, dass sich viele Menschen aktiv beteiligen, um ein möglichst großes Spektrum an unterschiedlichen Inhalten und Interessen abzudecken. "Wir sind immer auf der Suche nach Leuten, die sich einbringen wollen. Am besten kann man sich unter der Mail-Adresse verein@radio-nautilus.at melden", so Obermoser. Mit "wir" meint er den "Verein Freies Radio Salzburg Land ". In dessen Vorstand sitzen neben Obermoser auch Michael Stürmer und Daniel Nagl.
Radio Nautilus ist schon jetzt in eingeschränktem Maße zu hören, und zwar als Sendung bei der "Radiofabrik Salzburg". Das nächste Mal ist es am Samstag, 16. März, um 14.06 Uhr für eine knappe Stunde der Fall. Das Ziel ist ein Vollprogramm, sieben Tage die Woche, 24 Stunden am Tag. Um dies zu erreichen, wollen sie ihr Radio als Leader-Projekt einreichen, Gespräche mit Leader-Managerin und LAG-Geschäftsführerin Cathrine Maislinger haben bereits stattgefunden.
Geht die Projekteinreichung positiv über die Bühne, muss das "Radio Nautilus" bei der KommAustria, der Regulierungsbehörde für elektronische Audiomedien und elektronische audiovisuelle Medien, eingereicht werden. Diese vergibt die Frequenzen, so dass das Radio auch tatsächlich terrestrisch gesendet und empfangen werden kann.
Viel Aufwand ohne
finanziellen Profit
Jede Menge Aufwand also, ohne davon finanziell zu profitieren. Warum tut man sich das an? "Ich bin vom Medium Radio seit Kindheit an begeistert", erzählt er. Durch seine Eltern - sie sind die Geschäftsführer und Besitzer der Agentur mugsArt - hatte er schon früh Zugang zu rechenstarken PCs, mit denen er selbst kleine Radiobeiträge produzierte und Radiosendungen gleichsam nachspielte.
Beruflich ging es dann für Obermoser in eine andere Richtung, er spezialisierte sich auf Webdesign, zunächst war er im Angestelltenverhältnis, 2017 mache sich der St. Veitner mit einer kleinen Agentur in Schwarzach selbstständig. Sein Traum vom Radio ließ ihn aber nie los, 2017 etwa absolvierte er ein Radio & Synchronsprecher-Training in Deutschlandsberg. Nun will er mit eigenem Radio auf Sendung gehen. Mehr dazu auch im Internet unter: radio-nautilus.at