"Mit Faustschlägen, Fußtritten und Kniestößen", so Staatsanwältin Karin Sperling im Prozess, habe das Quartett mithilfe eines weiteren Mädchens und eines Burschen am 8. März in der Stadt Salzburg zwei andere Mädchen malträtiert. Ein Opfer erlitt Prellungen, das andere kam mit Abschürfungen davon. Der 17-jährigen Erstangeklagten warf die Staatsanwältin zudem noch schweren Raub vor: "Sie hat ein Messer genommen, dieses in die Richtung von einem der Opfer gerichtet und dessen Handy gefordert", so Sperling.
Vor dem Schöffensenat unter Vorsitz von Jugendrichterin Bettina Maxones-Kurkowski saßen am Dienstag aber nur drei der allesamt bereits gerichtlich vorbestraften Mädchen. Erstaunlich wie verstörend: Auf die Frage der Richterin, wo denn die 16-jährige Drittangeklagte geblieben sei, antwortete eine der Mitangeklagten prompt: "Ich glaube, die schläft." Die Richterin rief daraufhin die zuständige Polizeiinspektion an, um das unentschuldigt ferngebliebene Mädchen zum Prozess vorzuführen. Die Vorführung blieb jedoch erfolglos - das Verfahren gegen die zwei Mal vorbestrafte 16-Jährige wurde in der Folge ausgeschieden.
Die drei jungen Angeklagten zeigten sich zumindest teilgeständig, - eines der Opfer wollen sie nicht wirklich attackiert haben. Die schon drei Mal vorbestrafte Erstangeklagte im Prozess: "Ja, wir haben eine Körperverletzung gemacht. Eigentlich weiß ich gar nicht genau, was der Auslöser dafür war." Die 17-Jährige räumte auch ein, ein Messer in Richtung eines der Opfer gehalten zu haben: "Aber das Handy hab ich ihr nicht genommen."
Weil eines der Opfer (auch) nicht erschien, vertagt die Vorsitzende Richterin den Prozess auf den 26. August.



