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Die "Kleinigkeit von Herzen"

Christa Nothdurfter

"Welche Frau mag schon Weihnachtseinkäufe?", hat eine Kollegin kürzlich gefragt. Sie meinte, dass mehr Pflicht als Freude Regie führe. Bei mir überwiegt definitiv die Freude. Ich mag Weihnachten in seiner Gesamtheit. Da ist viel Tradition dabei, viel Familie und eine große Schachtel mit geliebtem Christbaumschmuck. Und Dankbarkeit, die stetig zunimmt.

Ich sehe es als Gnade, dieses Fest - ob mit oder ohne Frömmigkeit im Herzen - in Frieden und Wohlstand feiern zu können. Hier in Österreich, wo wir grundsätzlich auf die Butterseite gefallen sind. Womit wir wieder bei den Geschenken sind und bei meiner Freude am Finden und Verpacken. Aber es stimmt schon, eine Verpflichtung ist es auch für mich. Eine, die mir mein Mann nicht abnehmen könnte, selbst wenn er wollte.

Einmal hat er wirklich guten Willen gezeigt und selbstständig ein Geschenk ausgesucht. Auf dem zugegebenermaßen hübschen Schachterl war "Eine Kleinigkeit von Herzen" zu lesen. Was drinnen gewesen ist? Nichts.

Zum Staunen aller Anwesenden und zu seiner eigenen Überraschung wirklich gar nichts. Seine Erklärung: Er habe sich angesichts des Aufdrucks gedacht, dass bestimmt irgendetwas (!) drinnen sei. Denn wer würde jemals vermuten, dass leere Schachterln mit so einem irreführenden Schriftzug verkauft würden?

Nichtsdestotrotz war es ein bleibendes Geschenk, denn über diese Anekdote lachen wir heute noch.