Der Massenansturm ist für heuer vorbei. Jetzt ist eine gute Zeit, um Frauen- und Herreninsel entspannt zu genießen. Freilich, Touristen aus aller Welt sind noch vereinzelt am Chiemsee unterwegs. Nicht zuletzt, weil die Unesco Schloss Herrenchiemsee im Juli zum Welterbe erklärt hat. Und doch: Das Gedränge auf dem Weg vom Dampfersteg zum Prachtbau Ludwig II. ist passé.
Zugegeben: Der Anblick des Schlosses ist in den Sommermonaten, wenn die Brunnen laufen und alles grün ist und blüht, schöner. Doch dafür lässt sich jetzt der Rest der Herreninsel wunderbar erkunden. Ein gut sieben Kilometer langer Spazierweg führt um die 240 Hektar große Insel herum, vor allem durch Wälder, aber auch vorbei an Viehweiden oder der Seekapelle.
Wer vom Wandern Hunger bekommt, der kehrt in die Schlosswirtschaft Herrenchiemsee ein. Sie ist nicht im sogenannten Neuen Schloss zu finden, das Ludwig II. als Abbild von Schloss Versailles errichtet hat, sondern im Alten Schloss unweit des Dampferstegs. Vom Wirtshaus in der ehemaligen Klosteranlage aus hat man einen herrlichen Blick auf den See und die Fraueninsel.
An den ersten beiden Adventswochenenden kehrt der Trubel zurück
Es lohnt sich, das Alte Schloss zu besichtigen, nicht nur wegen des prunkvollen Kaisersaals. Ein Museum erinnert daran, dass der Verfassungskonvent 1948 hier einen Entwurf für das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland erarbeitet hat.
Wer lieber an der frischen Luft bleibt, der fährt mit dem Schiff weiter auf die Fraueninsel. Der Rundweg - er führt vorbei an kleinen Galerien und Kunsthandwerksläden - ist rund eineinhalb Kilometer lang. Ein Muss sind ein Besuch des Münsters Frauenchiemsee und des Klosterladens.
Für alle, die Trubel der Ruhe vorziehen: An den ersten beiden Adventswochenenden ist Christkindlmarkt auf der Fraueninsel.
Über die Autobahn fährt man rund 50 Minuten von Salzburg zum Hafen in Prien am Chiemsee. Die Schiffe fahren aktuell zwischen 8 und 18 Uhr mindestens im Stundentakt auf die Inseln.


