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Mure verschüttete Haus in Zell am See: Bewohner schwer verletzt

 Aufräumarbeiten nach einigen Murenabgängen nach den Unwettern.
Aufräumarbeiten nach einigen Murenabgängen nach den Unwettern.
Ein Haus auf dem Schaufelberg bei Kaprun: In diesem Bereich sind 30 Objekte von Hangrutschungen betroffen.
Ein Haus auf dem Schaufelberg bei Kaprun: In diesem Bereich sind 30 Objekte von Hangrutschungen betroffen.
 Aufräumarbeiten nach einigen Murenabgängen nach den Unwettern.
Aufräumarbeiten nach einigen Murenabgängen nach den Unwettern.
 Aufräumarbeiten nach einigen Murenabgängen nach den Unwettern.
Aufräumarbeiten nach einigen Murenabgängen nach den Unwettern.
Nächtlicher Unwettereinsatz der FF Bruck.
Nächtlicher Unwettereinsatz der FF Bruck.
Nächtlicher Unwettereinsatz der FF Bruck.
Nächtlicher Unwettereinsatz der FF Bruck.
Nächtlicher Unwettereinsatz der FF Bruck.
Nächtlicher Unwettereinsatz der FF Bruck.
In Kaprun liefen am Sonntag die Aufräumarbeiten auf Hochtouren. Im Bild ein Haus auf dem Schaufelberg.
In Kaprun liefen am Sonntag die Aufräumarbeiten auf Hochtouren. Im Bild ein Haus auf dem Schaufelberg.
In Kaprun liefen am Sonntag die Aufräumarbeiten auf Hochtouren. Im Bild ein Haus auf dem Schaufelberg.
In Kaprun liefen am Sonntag die Aufräumarbeiten auf Hochtouren. Im Bild ein Haus auf dem Schaufelberg.
In Kaprun liefen am Sonntag die Aufräumarbeiten auf Hochtouren.
In Kaprun liefen am Sonntag die Aufräumarbeiten auf Hochtouren.
In Kaprun liefen am Sonntag die Aufräumarbeiten auf Hochtouren.
In Kaprun liefen am Sonntag die Aufräumarbeiten auf Hochtouren.
In Kaprun liefen am Sonntag die Aufräumarbeiten auf Hochtouren.
In Kaprun liefen am Sonntag die Aufräumarbeiten auf Hochtouren.
Die Sperre im Menggraben wird derzeit entleert, damit diese wieder Geröll aufnehmen kann.
Die Sperre im Menggraben wird derzeit entleert, damit diese wieder Geröll aufnehmen kann.

Eine Mure hat in der Nacht auf Sonntag in Thumersbach in Zell am See einen Schwerverletzten gefordert. Die Geröllmassen sind in ein Haus eingedrungen und haben den Bewohner erwischt. Die Rettung des Verletzten gestaltete sich äußerst schwierig, hieß es bei der Feuerwehr Zell am See.
Anfangs habe es gar kein Durchkommen gegeben, die Zufahrt war von Geröllmassen blockiert, berichtete die Feuerwehr. Man habe den Notarzt mit einem Unimog zum Verletzten bringen müssen. Auch am Sonntag zu Mittag war die Feuerwehr Zell am See bei dem Haus noch mit dem Freiräumen der Geröllmassen beschäftigt. Die Feuerwehr Maishofen würde die Mannschaft aus Zell am See ablösen, sagt ein Mitglied der freiwilligen Feuerwehr.

Elf Feuerwehren im Dauereinsatz

Insgesamt standen in Salzburg in der Nacht elf Feuerwehren mit mehr als 260 Helfern in Dauereinsatz. Der Schwerpunkt lag im Pinzgau, vor allem Kaprun und Zell am See waren betroffen, großteils waren Vermurungen zu beseitigen. Die freiwilligen Helfer arbeiteten mit Hochdruck daran, alle Verkehrswege wieder freizuräumen - auch in Hinblick auf die weiteren prognostizierten Niederschläge.

B168 wieder befahrbar

Im Gemeindegebiet von Niedernsill hat in der Nacht eine Mure die Mittersiller Straße (B168) verschüttet. Verletzt wurde niemand, auch Gebäude blieben verschont. Die Feuerwehr hat die Straße mittlerweile gereinigt und wieder befahrbar gemacht.

Häuser in Kaprun abgeschnitten, Schaufelberg gesperrt

In Kaprun war die Lage "sehr kritisch", berichtete Bürgermeister Domenik David (SPÖ). Die Feuerwehr musste Verkehrswege freimachen, überflutete Gebäude auspumpen und diverse Bäche wieder ins Bachbett zurückleiten. Am Schaufelberg gab es mehrere Erdrutsche, die Zufahrt zu den Stauseen und der Gletscherbahn war gesperrt. Die Geröllsperren seien nach Unwettern vor einigen Tagen bereits ziemlich voll und müssten nun geleert werden, so der Ortschef. Zwei Häuser am Schaufelberg waren bis Sonntagmittag von der Außenwelt abgeschnitten, die Straße dorthin konnte mittlerweile freigeräumt werden. Zwischenzeitlich wurden zwei weitere Häuser von der Außenwelt abgeschnitten. Die Personen dort seien aber versorgt, sagt der Bürgermeister. Alle Bewohner der 30 Häuser am Schaufelberg sind aber seit der vergangenen Nacht angehalten, nur in den oberen Stockwerken der Gebäude zu bleiben. Verletzte wurden aus Kaprun nicht gemeldet.

Sorge wegen weiterer Niederschläge

Derzeit würde gemeinsam mit dem Landesgeologen die Lage erkundet, sagt Domenik David. Ab Mittag sei mit weiteren Niederschlägen zu rechnen. "Es soll bis morgen durchregnen, zwischen 30 und 60 Liter Niederschlag pro Quadratmeter." Da die Böden bereits völlig durchnässt seien und nichts mehr aufnehmen könnten, beobachte man die weitere Entwicklung mit großer Sorge. "Wir lassen deshalb auch die Schaufelbergstraße weiter gesperrt. Derzeit schauen wir auch, dass wir die Wehre wieder freibekommen."

Pläne für Nachtstunden ausgearbeitet

Landesgeologe Gerald Valentin war den ganzen Sonntag in den betroffenen Bereichen unterwegs, um die Lage zu erkunden. "Wenn der angesagte Regen nicht mehr kommen würde, hätten wir das ärgste überstanden", sagt er. Allerdings sei eine Kaltfront mit kräftigen Regenfällen angesagt. "Für Siedlungsbereiche wie den Schaufelberg haben wir für die Nachtstunden Pläne ausgearbeitet, wenn noch einmal kräftige Regenfälle niedergehen." Evakuierungen seien nicht nötig. Zuletzt sei dort vor allem die oberste Humusschicht der Hänge abgegangen. Deshalb reiche es als Sicherheitsmaßnahme aus, wenn sich die Menschen in die oberen Geschosse ihrer Häuser begeben. "Die Standsicherheit ist nirgends grundlegend geändert."

Kaltfront zieht langsam über Österreich

Wo genau größere Niederschläge zu erwarten seien, ließe sich nicht genau sagen, sagt Meteorologe Alexander Ohms von der Geosphere. "Mit etwas Glück sind es Bereiche, die in den vergangenen Tagen nicht so viele Niederschläge hatten, aber es kann auch kritische Gegenden treffen", sagt Ohms. Ab dem späten Nachmittag würden die Niederschläge intensiver werden, ab Mitternacht würden diese voraussichtlich wieder weniger werden. "Das Problem ist derzeit, dass eine Kaltfront sehr langsam über Österreich zieht und sich deshalb die Niederschläge länger über einem Gebiet halten." Der Montag werden dann kühles, herbstliches Wetter bringen, ehe es am Dienstag mit den Temperaturen wieder hinauf geht. Da sei dann wieder mit Gewittern zu rechnen. Gegen Ende der Woche werde das Wetter dann stabiler.