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Familientrio aus Fridolfing bringt Farbe auf den Acker

Dank Hightech-Ansaat schaffen drei Fridolfinger gigantische Feldkunstwerke.

Vom Boden aus ist nur zu erkennen, dass im Maisfeld Sonnenblumen hervorspitzen. Aus der Luft ergibt das Ganze ein Bild.
Vom Boden aus ist nur zu erkennen, dass im Maisfeld Sonnenblumen hervorspitzen. Aus der Luft ergibt das Ganze ein Bild.
Fünf Entchen watscheln ihrer Entenmama hinterher: Dieses Testfeld ist mittlerweile abgehäckselt, weil der Hagel es beschädigt hatte.
Fünf Entchen watscheln ihrer Entenmama hinterher: Dieses Testfeld ist mittlerweile abgehäckselt, weil der Hagel es beschädigt hatte.
Die Männer hinter den Feldkunstwerken: Marcus Hastreiter (links) mit Vater Josef (rechts) und Cousin Felix Schnurpfeil.
Die Männer hinter den Feldkunstwerken: Marcus Hastreiter (links) mit Vater Josef (rechts) und Cousin Felix Schnurpfeil.

Vom Boden aus ist nur zu erkennen, dass im Maisfeld Sonnenblumen hervorspitzen. Aus der Luft ergibt das Ganze ein Bild: Eine große und zwei kleine Eulen sind auf zweieinhalb Hektar in den Acker "gemalt"; daneben prangt die Bayern-Fahne (siehe Titelseite). "Das ist ein Testmotiv auf einem unserer eigenen Felder", erklärt Biogaslandwirt Marcus Hastreiter aus Nilling bei Fridolfing.

Zusammen mit Vater Josef Hastreiter und Cousin Felix Schnurpfeil, einem Schreinermeister, hat der 25-Jährige vor zwei Jahren die SHH-Marketing und Handel GbR gegründet und im vergangenen Sommer mit einem überdimensionalen Bienenbild auf einem Acker am Waginger See für Aufsehen gesorgt. Das Familientrio sät Bilder, Logos und Schriften auf Felder und arbeitet dafür mit dem Münchner Unternehmen GEOXIP zusammen. GEOXIP skaliert und fertigt die Motive für das Schlepperterminal am Computer und SHH-Marketing sät sie an.

Möglich ist das alles dank modernster Technologie. Die Fridolfinger überspielen die digital erschaffenen Muster auf das Terminal ihres Traktors und lassen das Saatgut mit der angehängten Sämaschine zentimetergenau im Acker platzieren - "unter anderem mit Hilfe von GPS und Spurführung", erklärt Marcus Hastreiter. Mehr will er nicht verraten.

Mit der Ernte verschwinden die Kunstwerke wieder

Mit der Drohne verschafft sich der Jungbauer regelmäßig einen Überblick über das Wachstum seiner Feldkunstwerke. Mit Blick auf das Eulenbild erzählt er: "Die Sonnenblumen haben im August drei, vier Wochen lang geblüht und ein schönes Bild abgegeben." Mit der Ernte wird das Kunstwerk bald wieder verschwinden.

Im nächsten Jahr will SHH-Marketing noch mehr Farbe ins Feld bringen. "Ich habe schon die Samen von rot blühenden Sonnenblumen bestellt. Theoretisch könnten wir aber auch viele andere heimische Blumen verwenden", so Marcus Hastreiter.

Im Frühjahr hatte er noch ein zweites Testfeld mit Mais und Sonnenblumen angelegt. Das rund fünf Hektar große Blumenbild zeigte eine Entenmama, der fünf Entchen hinterherwatschelten. "Es wurde vom Hagel beschädigt, darum mussten wir es bereits abhäckseln."

Logos in den Einflugschneisen des Münchner und Salzburger Flughafens

Besser klappte es dagegen mit dem Logo von "Antenne Bayern", das auf einem Zehn-Hektar-Feld in Nilling wächst und in diesen Tagen erblühen wird. "Dafür haben wir Hirse mit Sonnenblumen kombiniert", erzählt Marcus Hastreiter. Die Kooperation mit dem Radiosender fädelte GEOXIP ein. Antenne Bayern gab wegen des guten Werbeeffekts gleich zwei Feldlogos in Auftrag: eines in der Einflugschneise des Flughafens München und eines in der Einflugschneise des Airport Salzburg - eben in Nilling.

Die Landwirte freut, dass es in ihren Maisfeldern jetzt summt und brummt: Die Blühflächen schaffen Nahrung und Lebensraum für Insekten. "Das ist ein wichtiger Beitrag für die Biodiversität", sagt Josef Hastreiter. Er und sein Sohn wollen sich mit den Feldkunstwerken ein zweites Standbein aufbauen. Bei den Biogasbauern ist nach 20 Jahren die Förderphase ausgelaufen - "da wird nichts einfacher", sagt der Junior.

Gemeinsam mit Felix Schnurpfeil freuen sie sich vor allem über die vielen positiven Rückmeldungen, die sie für ihre Feldkunstwerke erhalten. "Wir bekommen unglaublich viel Resonanz."

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