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Fette Beute bei Coup in Salzburger Uhren-Boutique: Mehrjährige Haft für Rammbock-Einbrecher

Ein Trio erbeutete im Jahr 2020 bei einem Blitzeinbruch in Salzburgs Altstadt gleich 73 Uhren im Gesamtwert von fast 500.000 Euro. Einer der Täter hinterließ seine DNA - der Rumäne (42) wurde nun am Landesgericht verurteilt.

Die Einbrecher erbeuteten mit der Rammbock-Methode Uhren im Gesamtwert von fast einer halben Million Euro.
Die Einbrecher erbeuteten mit der Rammbock-Methode Uhren im Gesamtwert von fast einer halben Million Euro.
Die Einbrecher erbeuteten mit der Rammbock-Methode Uhren im Gesamtwert von fast einer halben Million Euro.
Die Einbrecher erbeuteten mit der Rammbock-Methode Uhren im Gesamtwert von fast einer halben Million Euro.
Die Einbrecher erbeuteten mit der Rammbock-Methode Uhren im Gesamtwert von fast einer halben Million Euro.
Die Einbrecher erbeuteten mit der Rammbock-Methode Uhren im Gesamtwert von fast einer halben Million Euro.

Der spektakuläre Blitzeinbruch am Alten Markt vor fast dreieinhalb Jahren, konkret am 10. Februar 2020 gegen 3.45 Uhr in der Früh, hatte für enormes Aufsehen gesorgt. Drei Täter waren damals mit einem schwarzen Audi A8 in die Altstadt gelangt, nachdem sie - um einen Poller zu umgehen - eine Verkehrstafel ausgerissen hatten und so zwischen einer Hausmauer und einem Blumentrog einfahren konnten.

Das Trio rammte in der Folge mit dem Audi im Retourgang die Eingangstür des Uhrenfachgeschäfts Omega. Zum Schutz des Autohecks und vor allem zur Erhöhung der Aufprallwirkung hatten die Kriminellen eine hölzerne Ramme bzw. einen Holzpflock beim Geschäftseingang hingestellt.

In nicht einmal drei Minuten erbeuteten die Täter 73 Uhren im Verkaufswert von 496.500 Euro. Und richteten an Tür, Außen- und Innenfassade enormen Schaden an.

Jetzt, Jahre später, musste sich einer der drei damaligen Rammbock-Einbrecher am Landesgericht Salzburg vor einem Schöffensenat (Vorsitz: Richter Markus Hanl) verantworten. Im Prozess am Freitag zeigte sich der 42-jährige, in mehreren Ländern Europas bereits einschlägig vorbestrafte Rumäne voll geständig. Er war letztlich dank zweier DNA-Treffer von ihm im Tatortbereich ausgeforscht und dann Ende 2022 in Italien festgenommen worden.

Die Namen seiner beiden Mittäter wollte der Angeklagte vor Gericht aber nicht preisgeben. Und auch keine Details zur Tat: "Ich habe den Einbruch in Salzburg mit zwei anderen Rumänen verübt. Wer die zwei sind, will ich nicht sagen, weil zuletzt meine Familie mit dem Tod bedroht worden ist", so der 42-Jährige zum Vorsitzenden Richter. Der Angeklagte behauptete noch, dass er nicht wisse "was mit der ganzen Ware passiert ist. Die haben die beiden anderen genommen. Ich habe nur 4000 Euro für mein Mitmachen erhalten."

Angeklagter wurde schon in mehreren Ländern Europas verurteilt

Bemerkenswert: Der Rumäne ist in seiner Heimat schon mehrfach vorbestraft. Zudem wurde er in Spanien sowie zuletzt in Belgien bereits wegen "Formen von schweren Diebstahls", so der Richter, schuldig erkannt. So war der 42-Jährige im März des Vorjahres zu 30 Monaten unbedingter Haft verurteilt worden, weil er im Oktober 2019 in Antwerpen an einem gleich gelagerten Einbruch auf ein Juweliergeschäft beteiligt war. 2021 war er überdies in Rumänien wegen Straftaten zu acht Monaten Haft verurteilt worden. Staatsanwalt Alexander Winkler fand im Schlussplädoyer klare Worte: "Hier haben wir es mit einem Kriminaltouristen der massiveren Art zu tun. Er fährt mit Komplizen quer durch Europa und begeht Einbrüche großer Natur. Auch in Dänemark wird er wegen einer solchen Rammbock-Tat gesucht; dabei wurden Uhren im Wert von 700.000 Euro gestohlen." Der Vorsitzende Richter hielt dann auch noch fest, dass eine DNA-Spur des Angeklagten auch bei einem Blitzeinbruch 2017 in Linz gesichert worden sei.

Richter: "Hier liegt eine schwere Form internationaler Kriminalität vor"

Der Senat verurteilte den Angeklagten für den Coup in Salzburg zu 30 Monaten unbedingter Haft - verhängt wurde das Urteil als Zusatzstrafe unter Bedachtnahme auf die bereits erwähnten, noch offenen 30 Monate Haft in Belgien und acht Monate in Rumänien. Insgesamt muss der Angeklagte somit fünf Jahre und acht Monate ins Gefängnis - wobei das Urteil noch nicht rechtskräftig ist. Richter Hanl abschließend: "Hier liegt eine schwere Form der grenzüberschreitenden Kriminalität vor."