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Finanzen: Frauen erkennen einen wichtigen Trend

Maria Riedler

Immer noch wählen Frauen zu oft schlechter bezahlte Berufe. Sie werden nicht Hochbauingenieurin, sondern Altenpflegerin. In ihre Berufe kehren sie nach einer Babypause in Teilzeit zurück, ziehen Kinder auf, übernehmen Hausarbeit und pflegen Angehörige. Die bekannten Folgen: finanzielle Abhängigkeit, prekäre Lebenssituationen vor allem für Alleinerziehende und Altersarmut. Väter leisten immer noch deutlich weniger unentgeltliche Familienarbeit, ihre Beteiligung an Karenzzeiten ist nach wie vor beschämend - nur zwei von zehn gehen in Karenz und der größte Teil auch nur sehr kurz. Kein Zufall, dass Österreich zu den Spitzenreitern der Frauenteilzeit zählt.
Richtig positiv stimmt allerdings ein neuer Trend: Verstärkt nehmen junge Frauen ihre Finanzen selbst in die Hand, interessieren sich für Geldinvestitionen, Wertpapiere und Altersvorsorge, so Barbara Niehues, Leiterin einer Frauenservicestelle. Seit drei Jahren bietet man Weiterbildungen zu ETFs (börsengehandelte Fonds), Aktien oder Versicherungen an. In der Praxis sind es häufig ganz einfache Tipps, die Frauen auf dem Weg zur wirtschaftlichen Unabhängigkeit helfen. Sie verlieren Berührungsängste zum Thema und sind an Wertpapiermärkten aktiv - laut Geldinstituten steigt ihre Anzahl überproportional. Und obwohl sie weniger als Männer investieren, sind sie damit erfolgreich …