Der Mann war aber nicht mit Ski oder einem Snowboard unterwegs, sondern mit einem mehr als 10.000 Euro teuren E-Downhill-Fahrrad, das zu einem "Snowbike" umgebaut worden war. Die Räder waren durch Kufen ersetzt worden.
Lukas Perner, Ortsstellenleiter der Bergrettung in Flachau, schilderte den SN: "Der Steirer muss ein sehr begeisterter Radsportler sein. Er wollte schon vor ein paar Wochen damit über Pisten abfahren. Die Laufräder haben aber recht tiefe Furchen gezogen. So hat er sich dann eben diesen Umbausatz beschafft."
Bergretter erlitt Kreuzbandriss
Und mit diesem umgebauten E-Bike machte der Steirer dann einige Abfahrten am Mittwoch in Flachau. Er hatte sich wie ein Skifahrer eine Liftkarte gekauft und nahm sein Bike (ohne Akku) eben in Gondel bzw. Sessel mit - wie beim Starjet 3, mit dem er auf den höchsten Punkt des Flachauer Skigebiets gelangte.
Von dort aus fuhr der Steirer dann in den Wastlgraben ein. Als der Wintersportler nicht mehr weiterkonnte, wählte er den Notruf. Die Helfer machten ihn rasch ausfindig und begleiteten ihn aus dem Graben bis ins Tal. Perner: "Leider ist bei der Ausfahrt aus dem Graben einer unserer jungen Bergretter zu Sturz gekommen und hat sich einen Kreuzbandriss zugezogen."
Wie die Bergrettung berichtete, sind Bergungen aus dem Wastlgraben nahezu Routine. Perner: "Vor Corona hat es dort natürlich viel mehr Einsätze gegeben, wegen der Pandemie sind halt weniger Leute unterwegs als üblich. Aber der Wastlgraben ist trotzdem eine Art Dauerbrenner für uns."
Jeden Winter müssen dort verirrte Wintersportler geborgen werden. Viele Skifahrer fahren verlockenden Tiefschneespuren abseits der Pisten nach und können dann nicht mehr weiter.
PS: Das Snow-E-Bike lässt sich übrigens seiner ursprünglichen Funktion gemäß zurückbauen.