SN.AT / Salzburg / Chronik

Flirt-App: Partnersuche 2.0 mit "Tinder"

One-Night-Stands oder doch die große Liebe? "Tinder" - eine Flirt-App mit Suchtfaktor.

Flirt-App: Partnersuche 2.0 mit "Tinder"
Flirt-App: Partnersuche 2.0 mit "Tinder"

Das Herz pocht, der Puls ist hoch - vor einem Blind Date ist wohl so mancher aufgeregt. So erging es auch zwei Usern der neuen Flirt-App "Tinder". Nach tagelangem Schreiben haben Lena und Christoph sich persönlich getroffen. Bei ihnen hat die Flirt-App ihren eigentlichen Zweck erfüllt und zum Beziehungsglück geführt. Tinder steht für Flirten 2.0.So einfach war es noch nieBeziehungsstatus Tinder - noch nie war es so leicht potenzielle Partner ausfindig zu machen. Aus einer Datenbank voll mit Bildern wird im Sekundentakt aussortiert. Tinder zeigt die Facebook-Profilbilder von Usern an, die sich in der Nähe befinden und ebenso auf der Suche sind. Jedes angezeigte Foto wird bewertet. Entweder mit einem "Nein, danke" oder einem grünen Herz. Treffen zwei Herzen aufeinander, dann heißt es: "It's a match". Erst dann besteht die Möglichkeit, miteinander zu schreiben. Wie es dann weitergeht, ist jedem selbst überlassen.

Die US-Amerikaner Justin Mateen und Sean Rad haben die App erfunden. Sie wollen das Flirten revolutionieren und werben mit dem Slogan "Es ist wie im echten Leben, nur besser". Über 600 Millionen Nutzer hat die App mittlerweile weltweit. Der Durchschnittsnutzer ruft Tinder elf Mal am Tag auf, 800 Millionen Profile werden weltweit täglich angesteuert und mehr als zehn Millionen Übereinstimmungen gibt es jeden Tag.Zeitfaktor wohl entscheidendZeitsparend ist die App auf jeden Fall. Im Gegensatz zu früher heißt es in erster Linie für die männlichen Tinder-User nicht mehr, vergeblich in der Bar stehen zu müssen und den Frauen die ganze Nacht Drinks zu spendieren. Aufgrund von Fotos, dem Alter, Geschlecht und freilich auch der Angabe wie viele Kilometer man voneinander entfernt ist, wird entschieden: Interesse oder kein Interesse. Die Infos reichen fürs Erste. Zumindest für manche. Da passt doch der Spruch eines User: "Tinder ist wie ein Puff, nur kostenlos."

Einige männliche User sind wohl der ähnlichen Meinung. Tom erkundigt sich zwar erst höflich wie es einem geht, seine nächste Frage bezieht sich allerdings auf die Vorlieben im Bett seiner Chatpartnerin. Auch Markus schickt bei seiner dritten Nachricht gleich mal seine Handynummer mit, um aufreizende Bilder über WhatsApp auszutauschen: "Zeig mir was du zu bieten hast und ich schick dir meine genaue Adresse". Sebastian hat den Sinn der App jedoch etwas falsch verstanden. Auf die Aufforderung etwas Versautes zu schreiben, reagiert er sofort, nachdem sein Flirt aber nicht mehr antwortet, verfällt er regelrecht in den Stalker-Modus.Unerhaltung, Spaß, AufrissDie Antwort auf die Frage, warum man sich überhaupt dazu entschließt, Tinder zu nutzen, ist bei weiblichen und männlichen Nutzern oft dieselbe: Unterhaltung, Spaß, Leute kennenlernen. Dass daraus eine ernsthafte Beziehung oder sogar die große Liebe entstehen kann, bezweifeln die meisten.

Dieser Beitrag wurde von Studenten der Universität Salzburg im Rahmen einer Lehrredaktion in Kooperation mit den "Salzburger Nachrichten" erstellt.