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Flugrettung: Roy Knaus legt "Martin 5" auf Eis und arbeitet mit dem ÖAMTC zusammen

Der Pongauer Hubschrauber-Unternehmer Roy Knaus stellt den Betrieb eines Notarzthubschraubers in Niederösterreich ein und arbeitet künftig mit dem langjährigen Konkurrenten ÖAMTC zusammen.

Heli-Austria-Geschäftsführer Roy Knaus.
Heli-Austria-Geschäftsführer Roy Knaus.
Rettungshubschrauber aus der Martin-Flugrettungsflotte (Symbolbild).
Rettungshubschrauber aus der Martin-Flugrettungsflotte (Symbolbild).

Die Heli Austria GmbH von Roy Knaus - immerhin größter privater Hubschrauber-Unternehmer in Österreich - und die ÖAMTC-Flugrettung standen in der Vergangenheit immer wieder in Konkurrenz zueinander, wenn es zum Beispiel um die Vergabe von Stützpunkten ging. Das soll sich nun ändern. Knaus sagte am Mittwoch: "Wir evaluieren gerade, wo wir in Zukunft kooperieren können - im Interesse der Patientenversorgung, dem Katastrophenschutz, der Flugsicherheit und der Pilotenausbildung."

Montagabend informierte Knaus seine Crews in Bad Vöslau/Kottingbrunn (NÖ), dass der Betrieb des Notarzthubschraubers "Martin 5" eingestellt wird. Für die Teams findet sich in der Martin Flugrettung weiterhin ein Arbeitsplatz. Umgekehrt evaluiert der Öamtc nun für seinen Pilotennachwuchs, enger mit der Heli Flight Academy in Bad Vöslau zusammenzuarbeiten. "Unseren Notarzthubschrauber Martin 5 einzustellen ist auch eine betriebswirtschaftliche Entscheidung. Wir konsolidieren uns in der Gruppe, die Phase der Expansion in Österreich ist derzeit einmal abgeschlossen", erklärt Knaus.

Piloten dringend gesucht

"Die größte Herausforderung in unserer Branche ist mittlerweile der Pilotennachwuchs, damit sieht sich auch der ÖAMTC konfrontiert. Weil wir in der Heli Austria Flight Academy bis dato hauptsächlich nur firmeninternen Nachwuchs ausbilden, freuen wir uns, wenn diesen Piloten in Zukunft eventuell ein breiterer Arbeitsmarkt offensteht", betont Knaus.

Die Heli Austria Flight Academy gehört zur Firmengruppe von Heli Austria, Heli Tirol und der Martin Flugrettung. Im Oktober 2018 hat Knaus seine eigene Flugschule am Flugplatz Bad Vöslau erworben und bildet dort sowie am Flughafen Salzburg die Piloten der nächsten Generation aus.

In der Flight Academy schult man unter anderem auf Guimbal Cabri und Robinson-Hubschraubertypen für Grundausbildungen und auf Airbus Helicopters, Bell und MD Helicopters für Type-Rating-Kurse. Man kann in Bad Vöslau unter anderem die Privatpilotenlizenz PPL(H) und die Berufspilotenlizenz CPL(H) erwerben. Nachtflug-, Fluglehrer- und Linienpiloten-Ausbildung ergänzen die Ausbildungsschienen.

Roy Knaus: "Ohne entsprechende und kontinuierliche Pilotenausbildung ist das gesamte System der Flugrettung gefährdet. Die Heli Austria mit einer breiten Versorgungsabdeckung verzeichnete im Vorjahr rund 5000 Einsätze. Tausenden Menschen wurde so das Leben gerettet. Damit das so bleibt, wollen wir mit dem Öamtc neue Kooperationen ausloten - und letztlich Synergien gewinnen."