Anspannung, aber auch große Vorfreude sind auf dem Golfplatz von Gut Altentann auf Schritt und Tritt zu spüren. Einheimische und Gäste aus aller Welt bereiten sich eifrig auf das Austrian Alpine Open vor. Englisch ist derzeit die Verkehrssprache auf der Anlage in Henndorf.
Nicht nur der 18-Loch-Platz selbst scheint bestens vorbereitet. Eine Zeltstadt, Verpflegungsstationen und Zuschauertribünen stehen für den erwarteten Ansturm bereit. An den vier Hauptbewerbstagen ab Donnerstag ist jeweils mit annähernd 5000 Zuschauerinnen und Zuschauern zu rechnen. Neben den professionellen Veranstaltern der World Tour helfen über 280 Freiwillige in der Organisation mit, davon etwa ein Fünftel aus dem Ausland. Sie kommen zum Beispiel aus Italien, England, Irland und Finnland. Auch die ersten Spieler sind am Montag nach dem Turnier am Wochenende in Belgien schon eingetroffen.
Die Fans können sich nicht nur auf die Weltstars freuen, sondern etwa auch auf die große GC-Altentann-Nachwuchshoffnung Fabian Fischer aus Eugendorf, der ein Heimspiel haben wird. Am Mittwoch und Donnerstag ist das komplette Starterfeld zu sehen. Es gibt 156 Anmeldungen.
Zwei der vielen Salzburger Volunteers sind die golfsportbegeisterten Yvonne Rosenstatter und August "Gust" Absmann. "Golf lebt, wie zum Beispiel auch der Skirennsport, von Freiwilligen", sagt Rosenstatter. "Das ist reine Liebhaberei. Alle bekommen nur das Outfit und die Verpflegung." Für die Unterkunft etwa müssen sie selbst sorgen. Am Mittwoch werden sich die österreichischen und internationalen Hilfskräfte in Besprechungen kennenlernen. Das Duo ist wie ihre Kolleginnen und Kollegen schon gespannt. Beide haben tragende Rollen.
Vielfältige Aufgaben am Platz und im Hintergrund
Helfer gehen mit den Spielern im Bewerb mit. "Ich bin für die zweiten neun Loch zuständig", erklärt Absmann. Unter anderem hat er dafür zu sorgen, dass der Spieler den Abschlag in Ruhe, ungestört von Zuschauern, ausführen kann. Zudem müssen Bahnen, in denen Fans kreuzen dürfen, zum richtigen Zeitpunkt geordnet freigegeben werden. Andere wiederum zeigen zur Sicherheit Flugbahnen an und kennzeichnen Bälle, die nicht auf dem kurzen, sondern im etwas höheren Gras landen, mit Fähnchen.
Yvonne Rosenstatter managt in einem Trio mit den Kollegen Absmann und Martin Zehnder die mehr als 280 Freiwilligen, insbesondere die Crew aus zwölf Personen, die an den Fernsehübertragungen tatkräftig mitwirken, indem sie zum Beispiel Mikrofone halten. "Und ich bin Mädchen für alles", sagt die Kommunikationsfachfrau, die beruflich für den Salzburger Verkehrsverbund tätig ist. Die Veranstalter und der Verkehrsverbund bemühen sich, dass möglichst viele Besucher mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen, auch wenn vor Ort Parkplätze (auf derzeit allerdings wegen der Regenfälle tiefem Wiesengrund) samt Leitsystem zur Verfügung stehen.
Transportlogistikpartner für das Turnier ist die zur Dr.-Richard-Gruppe gehörende Salzburger Firma Albus mit Geschäftsführer Hermann Häckl.
Der kürzeste Weg zum Turnier: mit Bustransfer vom Hauptbahnhof
Für die Zuschauer, die aus der Stadt Salzburg oder mit dem Zug nach Salzburg anreisen, gibt es ab Donnerstag eine eigene, direkte und kostenlose Verbindung: Ein Shuttlebus verkehrt alle 40 Minuten von der Lastenstraße am Hauptbahnhof über die B1 nach Eugendorf. Hier können Besucher an der Haltestelle Straß beim Kreisverkehr zusteigen. Die großen Parkplätze des benachbarten ehemaligen Kika-Möbelhauses können mit dem Pkw Anreisende benützen. Auch die "Salzburger Nachrichten" sind mit dem Airstream vor Ort und bespielen während des gesamten Turniers einen Whatsapp-Kanal (zu finden unter sn.at/aao).
Der Shuttlebus fährt nach dem Halt in Eugendorf direkt zum Gut Altentann. In die Rückrichtung verkehrt er ebenfalls alle 40 Minuten. Der Betriebsbeginn ist um 8 Uhr und das Betriebsende um circa 20 Uhr beziehungsweise dann, wenn alle Spieler ihre Runde beendet haben.
Ein Faistenauer Handwerkskünstler entwarf den Siegerpokal
Über das sportliche Geschehen hinaus bietet die Veranstaltung auch eine Bühne für regionale Handwerkskunst und kreative Gestaltung. Leo Bauernberger, Geschäftsführer der Salzburger-Land-Tourismus-Gesellschaft, sagt: "Uns war wichtig, dass die Sieger nicht nur mit einer sportlichen Erinnerung heimreisen, sondern mit Trophäen, die sich von anderen abheben und unsere alpine Kultur abbilden. Es sollte ein Stück Salzburger Handwerkskunst sein, das sie in Händen halten."
Im Zentrum der Siegerehrung wird ein speziell entwickelter Pokal stehen: Er ist eine Kombination aus einem naturbelassenen Bergkristall aus dem Nationalpark Hohe Tauern, einem Sockel aus massivem Zirbenholz und einer präzise gearbeiteten Messingfassung. Der Entwurf stammt von Jörg Schnitzhofer aus Faistenau. Schnitzhofer beschreibt seine Arbeit so: "Dieser Pokal soll mehr sein als ein Preis - er ist ein Ausdruck alpiner Haltung. Ich wollte etwas schaffen, das die Ursprünglichkeit der Berge mit der Präzision unseres Handwerks vereint."
Ergänzend zum Pokal erhalten die Sieger gestaltete Keramikteller des Neumarkter Künstlers Johann Weyringer. Seine Arbeiten vereinen Motive aus der Region mit Bezug zum Turnier: ein Steinbock als historisches Symbol Salzburgs, eine Wallerseenixe mit Golfspieler sowie ein Teller mit Logo, Engel und abstrahiertem Spieler.
Zusätzlich erhält der Turniersieger eine maßgeschneiderte Lederhose in Salzburger Machart. Gefertigt wird sie von "Wimmer schneidert" in Schleedorf, einem Traditionsbetrieb mit lokaler Fertigung. Die Hose besteht aus sämisch gegerbtem Hirschleder und wird mit typischen Details wie Tellernaht, handgesticktem Latzbund, Hirschhornknöpfen und Initialen versehen.