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Gaisberg-Seilbahn noch nicht eingereicht

Gegen das Projekt im Gemeindegebiet von Koppl regt sich auch Widerstand.

An dieser Stelle an der B158 soll die Seilbahn auf den Gaisberg führen.
An dieser Stelle an der B158 soll die Seilbahn auf den Gaisberg führen.

Vor genau einem Jahr wurden die Pläne für eine Seilbahn auf den Gaisberg präsentiert. Projektbetreiber ist die Gug Drei GmbH, die auch das Gut Guggenthal revitalisiert. Auf FN-Anfrage teilt der Sprecher der Investorengruppe, der Rechtsanwalt Christoph Bamberger, mit: "Wir arbeiten weiterhin intensiv an den Einreichungsunterlagen zur naturschutzrechtlichen Genehmigung für die Seilbahn. Zudem bereiten wir das Konzessionsansuchen beim zuständigen Verkehrsministerium vor." Man befinde sich damit immer noch in dem bei der Projektpräsentation im Vorjahr genannten Zeitraum von ein bis zwei Jahren, innerhalb dessen man bestenfalls mit dem Bau beginnen wolle. "Das war aber eine theoretische Grobschätzung. Wichtig ist, dass die Behördenverfahren mit höchster Qualität vorbereitet werden. Das nimmt Zeit in Anspruch", so Bamberger.

Grüne gegen Seilbahn

Die Koppler Grünen haben vergangene Woche zusammen mit den Landes-Grünen und der Bürgerliste (Stadt Salzburg) eigene Pläne für einen autofreien Gaisberg präsentiert. Horst Köpfelsberger von den Koppler Grünen hält die Seilbahn für "völlig ungeeignet", um die Verkehrsmisere am Gaisberg zu lösen: "Wir wollen in Guggenthal keine neuen Parkflächen für eine fragwürdige Touristengondel. Stattdessen muss die bestehende Bus-Infrastruktur bedarfsgerecht ausgebaut werden. Alles andere schadet dem Naherholungsgebiet Gaisberg. Weder Guggenthal noch der Gaisberggipfel vertragen einen Massenansturm", sagt Köpfelsberger.

"Man sollte dem Projekt eine Chance geben."
Rupert Reischl
Bgm. Koppl

Koppls Bürgermeister Rupert Reischl (ÖVP) war im vergangenen Jahr bei der Präsentation der Seilbahn-Pläne mit dabei. Er bezeichnete das Vorhaben damals als "schon lange nötig" und als eine "Aufwertung der Lebensqualität für viele Anrainer". Mitspracherecht hat die Gemeinde bei dem Projekt aber keines. "Die Gemeinde hat hier nichts umzuwidmen. Das wird wie bei der 380-kV-Leitung alles in einem Verfahren abgewickelt und nach dem Seilbahngesetz abgehandelt", sagt Bürgermeister Rupert Reischl im Gespräch mit den Flachgauer Nachrichten. Der Seilbahn-Idee steht der Ortschef noch immer positiv gegenüber: "Wenn man den Gaisberg entlasten will, ist es eine gute Möglichkeit, wenn das ein Investor privat macht. Man sollte dem Projekt zumindest eine Chance geben."

Als Verkehrsexperten haben die Projektbetreiber den Koppler Günther Penetzdorfer an Bord geholt. Er sieht das Seilbahn-Projekt als weiteren Beleg für die Rolle des Gaisbergs als Innovationstreiber. "Vor 150 Jahren gab es die Zahnradbahn, dann die Straße, jetzt die Seilbahn", sagte Penetzdorfer bei der Projektpräsentation.


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