Das Programm soll Wege in die Politik aufzeigen und junge Frauen dazu ermutigen, sich politisch zu engagieren. "Seid kritisch und hinterfragt Sachen", bestärkte Bürgermeister Erich Rohrmoser die Schülerinnen. Sie wollten wissen, wie sich junge Leute in die Politik einbringen können. "Ich glaube, dass die Menschen oft Angst vor Veränderung haben und dann lieber das Altbekannte wählen als etwas oder jemanden Neues", reflektierte eine Teilnehmerin. Der Bürgermeister erklärte, wie Gemeindepolitik funktioniert: "Kommunalpolitik ist Sachpolitik, keine Parteipolitik. Da geht es um das Thema, nicht um Ideologie." Stadträtin Daniela Rattensperger bekräftigte: "Als Frauen müssen wir uns etwas zutrauen und es einfach machen." Es wurde auch darüber diskutiert, wie man politisch wird. "Waren die jungen Leute in deiner Jugend auch so desinteressiert an Politik, oder ist das einfach unsere Generation?", fragte eine Teilnehmerin den Bürgermeister. "Ja, in meiner Jugend war das ähnlich - auch wir waren oftmals mehr an anderen Dingen interessiert als an Politik."
Gemeindepolitik und Landespolitik
Barbara Thöny, Landesparteivorsitzende und Bezirksvorsteherin (SPÖ) für den Pinzgau, gab einen Einblick in den Landtag: "Wir Frauen helfen zusammen, wenn es um unsere Themen geht, aber sonst führen wir schon harte Diskussionen, wenn es um die Sache geht." Im Landtag sei das Geschlechterverhältnis etwa ausgewogen. "Wir sollen aber vom Menschen reden, nicht vom Unterschied zwischen Mann und Frau." Warum sie in die Politik gegangen ist? "Wegen 1933, als die Demokratie am Abgrund stand. Es hat mich als Schülerin sehr beschäftigt, wie so etwas möglich war und warum sich so viele nicht aufzuschreien getraut haben." Eigentlich wollte sie Mechanikerin werden, doch niemand wollte ihr eine Lehrstelle anbieten. "Es soll jeder das arbeiten dürfen, was sie oder er möchte, und nicht, dass mehr Frauen in Männerberufe gehen", forderte eine Teilnehmerin. Die Frauenrunde tauschte sich noch über Sexismus im Alltag, Vereinbarkeit von Job und Kind, Konkurrenzdenken, Medien und Rollenklischees sowie Vorurteile aus. Das Fazit: Wir sind auf einem guten Weg, aber er ist noch lang.



