Glamour in Salzburg: amfAR-Gala sammelte mehr als eine halbe Million Euro für die Aidsforschung
Am Sonntag wurde vor der Alten Residenz der rote Teppich ausgerollt. Das Programm sollte die betuchten Gäste unterhalten und zum Spenden animieren. Mehr als eine halbe Million Euro wurden für die HIV- und Aidsforschung gesammelt.
BILD: SN/APA/BARBARA GINDL
Gery Keszler, Bob Geldof, Schauspielerin und Synchronsprecherin Sunnyi Melles und Modedesigner Andreas Kronthaler.<br />
BILD: SN/FRANZ NEUMAYR
Gery Keszler und Musiker Bob Geldof
BILD: SN/FRANZ NEUMAYR
Schauspielerin Iris Berben mit ihrem Partner Heiko Kiesow.
BILD: SN/FRANZ NEUMAYR
Gery Keszler (Obmann des Vereins Life Plus), Festspielpräsidentin Kristina Hammer und Jedermann-Schauspieler Philipp Hochmair.
BILD: SN/HAIMERL
Modedesigner Elie Saab jun. mit Begleitung.
BILD: SN/FRANZ NEUMAYR
Unternehmer Markus Friesacher mit Ehefrau Elisabeth und Gery Keszler
BILD: SN/FRANZ NEUMAYR
Prinzessin Mahkameh zu Schaumburg-Lippe und Fürst Alexander zu Schaumburg-Lippe
BILD: SN/FRANZ NEUMAYR
Altlandeshauptmann Wilfried Haslauer mit seiner Frau Christina und Jedermann-Darsteller Philipp Hochmair.
BILD: SN/FRANZ NEUMAYR
Oscar-Preisträger Jeremy Irons.
BILD: SN/FRANZ NEUMAYR
Jeremy Irons mit Ehefrau Sinéad Cusack.
BILD: SN/FRANZ NEUMAYR
Gery Keszler hatte als Gastgeber ganz schön viel zu tun – hier im Bild mit Ute Lemper.
BILD: SN/APA/BARBARA GINDL
Fürstin Gloria von Thurn und Taxis.
BILD: SN/APA/BARBARA GINDL
Die französische Schauspielerin Amira Casar.
New York, Cannes, Venedig, Palm Beach, Dallas, London und Las Vegas sind die Städte, in denen die Foundation for AIDS Research (amfAR) regelmäßig ihre Galas veranstaltet, um Millionen an Spenden für die HIV- und Aidsforschung zu lukrieren. Gery Keszler hat die glamouröse Veranstaltung mit seinem Verein Life Plus sowie Partnern und Sponsoren erstmals nach Salzburg in die barocke Residenz geholt.
"Ich fühle mich wie 1993 vor dem ersten Life Ball", sagte Keszler wenige Stunden vor Beginn des Spektakels am Sonntagabend, zu dem viel Prominenz, Unternehmerinnen und Unternehmer sowie Leute aus dem Hochadel anreisten. Die Tickets für die Gala waren auf 382 Stück limitiert. Sie kosteten zwischen 2000 und 5000 Euro und wurden bis auf einige wenige verkauft.
Tickets für bis zu 5000 Euro - prominente Gäste und Hochadel
Der Carabinierisaal wurde für die amfAR-Gala in einen opulenten Festsaal verwandelt. An die Wände wurden Fotos von früheren Jedermann-Produktionen projiziert. Üppige Blumenarrangements schmückten die Tische, die mit Meissen-Porzellan gedeckt waren. Dann betrat Jeremy Irons den Laufsteg, der durch den ganzen Saal führte und in der Mitte zugleich Bühne war. "Ich hatte einen Traum, doch nicht alles war Traum", sagte er. Damit war das an den "Jedermann" angelehnte Spiel eröffnet. Auf einer Bahre wurde Philipp Hochmair auf die Bühne getragen. Kurz vorher war er noch auf der Bühne auf dem Domplatz in der aktuellen Festspielinszenierung gestorben.
Roter Teppich in Salzburg: Bob Geldof begeistert Schaulustige
Für die Schaulustigen, die sich vor Beginn der Gala vor der Residenz versammelt hatten, um einen Blick auf die Gäste zu erhaschen, war Bob Geldof der Star des Abends. Als der Gründer der Live-Aid-Bewegung den roten Teppich betrat, wurde er von den Leuten am Rande des Geschehens mit viel Applaus empfangen. Angesichts der Kürzungen von US-Präsident Donald Trump sei es umso wichtiger, eine Gala wie diese zu veranstalten. "Ich freue mich unglaublich, dass ich von der Republik Österreich eine der höchsten Auszeichnungen bekomme", sagte Geldof.
An diesem Abend verlieh ihm Staatssekretär Sepp Schellhorn das große Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich. Geld werde er bei der Auktion nicht ausgeben, sagte Geldof. "So viel habe ich nicht, dafür sind andere da."
BILD: SN/FRANZ NEUMAYR
Für die amfAR-Gala wurde der rote Teppich vor der Residenz ausgerollt.
BILD: SN/WAGNER
Philipp Hochmair.
BILD: SN/HAIMERL
Chopard-Ohrringe erreichten bei der Auktion am Abend 100.000 Euro.
BILD: SN/FRANZ NEUMAYR
Manager Siegfried Wolf mit Ehefrau Andrea Wolf.
BILD: SN/HAIMERL
Galerist Thaddäus Ropac mit Begleitung.
Auf den britischen Schauspieler Jeremy Irons warteten die Schaulustigen vergeblich. Er betrat die Residenz nicht über den roten Teppich, sondern schlich sich über einen Seiteneingang hinein. Im Vorfeld des Abends sagte er, die Gala sei ein "starkes Zeichen für Menschlichkeit, die alle in sich tragen". Die amfAR sei eine außergewöhnliche Organisation, die er schon lange beobachte. "Menschlichkeit hindert uns in Zeiten, wie wir sie gerade erleben, daran, verrückt zu werden."
Iris Berben, die kürzlich ihren 75. Geburtstag gefeiert hat und in einer Robe von William Fan in die Residenz kam, sagte: "Die Gala ist die Gelegenheit, die Aufmerksamkeit auf ein Thema zu lenken, das in Vergessenheit geraten ist."
Rufus Wainwright im SN-Interview: "Ich fühle mich großartig, ich hatte gerade ein Wiener Schnitzel"
Wegen Menschen wie Gery Keszler habe er Hoffnung in einer Zeit, in der in den USA unter Präsident Donald Trump, aber auch in vielen anderen Ländern weltweit die Gelder für Programme und Projekte zur HIV- und Aidsforschung und zur Behandlung Betroffener dramatisch gekürzt würden, sagte amfAR-Chef Kevin Frost. Auch in Europa hätten Nichtregierungsorganisationen Einschnitte zu verzeichnen. "Die Lage ist ernst, das bedeutet im Kampf gegen Aids einen Rückschlag für Generationen." Derzeit sterben weltweit pro Jahr rund eine Million Menschen an Aids. "Ich befürchte, dass es in den nächsten fünf bis zehn Jahren zehn Millionen sein werden und dass die Zahl der Infektionen signifikant steigen wird", betonte Frost.
BILD: SN/HAIMERL
Der Pop- und Folk-Musiker sowie Komponist Rufus Wainwright im SN-Interview. Links: Ehemann Jörn Weisbrodt.
Hoffnung trotz gekürzter Förderungen für Aidsforschung
Herzstück und emotionaler Höhepunkt war die große Charity-Auktion zugunsten der Aidsforschung. Sie sollte auch das meiste Geld des Abends einbringen. Erst um 22.15 Uhr wurde mit der Versteigerung der exquisiten Stücke begonnen. Das erste Bild erreichte 18.000 Euro, die Skulptur Erwin Wurms 25.000 Euro, weiter ging es mit 40.000 Euro für eine frühe Zeichnung von Andy Warhol und 100.000 Euro für Chopard-Ohrringe. Ein Mini Cooper S - designed von Elie Saab Junior - wurde um 75.000 Euro ersteigert.
Insgesamt brachte der Abend mehr als eine halbe Million Euro für die HIV- und Aidsforschung ein, wie der Veranstalter am Montagmorgen bekannt gab.