Aus einer Wette unter befreundeten Hobby-Fahrern so genannter "Electric Unicycles", kurz "EUC", wurde vor Kurzem Ernst: Der niederösterreichische Arzt Michael Schröckenfuchs befuhr die Großglockner-Hochalpenstraße mit dem elektrischen Einrad.
"Den Großglockner kann man auf verschiedene Weisen bereisen. Eine Bergtour oder Motorradtour war mir zu konventionell, da habe ich das elektrische Einrad gewählt", sagt Schröckenfuchs, der eine HNO-Praxis führt. Mit seinem Team plante er die Route sorgfältig. Der 59-Jährige trainierte acht Wochen lang, um Balance, Feinmotorik und Körperhaltung für das kurvige Gelände zu schulen. Der Startpunkt der rund 30 Kilometer langen Strecke war die Mautstelle Heiligenblut. Auf der Großglockner-Hochalpenstraße ging es über die Bundesländergrenze zur Mautstraße Ferleiten. In fünf Stunden überwand Schröckenfuchs so 2584 Höhenmeter. Die größten Herausforderungen waren die Kühlung und die beschränkte Laufzeit des Akkus: "Die Strecke musste so gewählt sein, dass sich das Gerät bei Bergab-Fahrten immer wieder selbst aufladen kann, aber bei hohen Steigungen nicht überhitzt. Kühlakkus, Schnee und Wasser waren notwendig", erzählt Schröckenfuchs.
Der Fahrer steuert das Gerät mithilfe von Gewichtsverlagerungen, befindet sich dabei in einer aufrechten Körperhaltung mit leicht angewinkeltem Bein. Die Reichweiten der neuesten Geräte lägen bei rund 30 bis 40 Kilometern. Die elektrischen Räder erreichen Geschwindigkeiten von bis zu 25 Kilometer pro Stunde. Auf Sicherheit ist also zu achten. Kurvenreiche Straßen, Wind und Gegenverkehr erfordern hohe Konzentration. Verbunden über Funkgeräte, blieben die Teammitglieder daher dauernd in Kontakt. Bewilligungen von der Straßenverwaltung der Glocknerstraße sowie der Bezirksbehörden und der Polizei habe man vorab eingeholt, betonen die Einrad-Fahrer.