Seit 30. September steht Goldegg ohne Nahversorger im Gemeindezentrum da. Einzig die Kramerstub'n 2.0 in Goldegg-Weng ist derzeit für die Versorgung der Goldegger geöffnet. Lorenz Lainer, der Betreiber der Adeg-Filiale im Zentrum, musste wegen eines operativen Eingriffes ihre Pforten voraussichtlich bis Ende November schließen. Ein genaueres Wiedereintrittsdatum soll aber noch folgen. "Natürlich ist es für den Ort eine vorübergehende Belastung, doch wir stehen mit Lorenz Lainer im Austausch und er ist fest davon überzeugt, nach seiner medizinischen Zwangspause wieder öffnen zu können", erklärt Goldeggs Ortschef Hannes Rainer. "Gerade Familien, Paare mit nur einem Auto und auch Senioren werden in diesen kommenden Wochen das Wegfallen des zentralen Marktes aber bemerken."
Senioren schließen sich zusammen
Diese Befürchtung unterstreicht auch Agnes Ammerer, Obfrau des Goldegger Seniorenbundes. "Für das Ortsgeschehen und auch ein paar nicht mehr mobile Senioren ist es natürlich nicht gut. Die Gemeinde muss dran bleiben, damit eine solche Situation in Zukunft nicht wiederkehrt." Einige Goldegger Senioren würden sich in der Zwischenzeit in Fahrgruppen organisieren. "Denn es sind ja auch einige von uns noch selbst mit dem Auto unterwegs. Andere können auf diese Fahrgruppen zurückgreifen, oder es wird in der Familie geregelt."
Kramerstubn spürt noch keinen größeren Andrang
Massive Probleme durch die vorübergehende Schließung des Marktes im Ortskern müsse man aber nicht erwarten. Denn als Alternative wartet die Kramerstub'n 2.0 in Goldegg-Weng. Diese spürte in den vergangenen Wochen seit der Schließung des Adeg-Marktes noch keinen auffallenden Zustrom. "Wir setzen aber seit dem Sommer auch auf ein Hybrid-System. Das heißt, am Nachmittag ist kein Personal im Laden und Kunden greifen auf die automatischen Selbstbedienkassen zurück. Daher kann ich auch nur von den Erfahrungen bis Mittag sprechen", erklärt Geschäftsführerin Karin Diepolder.
Bürgermeister unterstützt Nahversorger
Dass die beiden Nahversorger Goldeggs einen zentralen Wert in der Gemeinde einnehmen, unterstreicht der Bürgermeister mit einer vor rund drei Jahren eingeführten Förderung. "Diese sollte eine finanzielle Unterstützung und ein Anreiz sein, die unsere Nahversorger wahrnehmen können. Damit konnten wir einerseits eine Stütze für unsere Nahversorger schaffen und ihnen gleichzeitig zeigen, dass sie uns in der Gemeinde wichtig sind", hebt Hannes Rainer weiter hervor.