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Ein technischer Defekt hat den Großbrand bei der Firma Maco in Salzburg ausgelöst

Die Stadt Salzburg gibt vorerst leichte Entwarnung: Erste Befunde an der Brandstelle lassen auf nur geringe Umweltschäden hoffen, heißt es. Der Keller als "dichte Wanne" hat offenbar gehalten und auch das rasche Absaugen der Chemikalien hat geholfen. Die betroffene Werkshalle gilt nicht mehr als einsturzgefährdet.

150 Einsatzkräfte von Berufsfeuerwehr und freiwilligen Feuerwehren standen in der Nacht auf Freitag bei der Beschlägefirma Maco im Löscheinsatz.
150 Einsatzkräfte von Berufsfeuerwehr und freiwilligen Feuerwehren standen in der Nacht auf Freitag bei der Beschlägefirma Maco im Löscheinsatz.

Ein technischer Defekt hat den Großbrand bei der Beschlägefirma Maco an der Salzburger Alpenstraße ausgelöst. Das teilte das Landeskriminalamt Salzburg am Dienstag mit - nach umfangreichen Ermittlungen in Zusammenarbeit mit Beamten des Bundeskriminalamts. Der Brand war am Donnerstag gegen 23 Uhr im Bereich eines elektrolytischen Reinigungsbeckens in einer nordwestlich gelegenen Halle des Firmenareals ausgebrochen. Die Höhe der Schadenssumme ist bis dato unbekannt.

Städtische Behörde geben vorerst leichte Entwarnung

Nach einer weiteren Begehung des Geländes Montagnachmittag geben die städtischen Behörden vorerst leichte Entwarnung. "Die ersten Befunde lassen auf geringe Umweltschäden durch ausgetretene Salz- und Salpetersäure schließen. Eine geotechnische Befundung mit Bodenproben steht allerdings noch aus", heißt es bei der Stadt Salzburg.

Die "dichte Wanne" mit 30 Zentimeter dicken Wänden

Wie Maximilian Schnabl von der städtischen Betriebsanlagenbehörde (Baurechtsamt) mitteilt, habe die Ausführung des Kellergeschoßes als "dichte Wanne" mit 30 Zentimeter dicken Wänden nach bisherigen Erkenntnissen gehalten. "Diese ist für so ein Ereignis konzipiert worden", sagt Schnabl. Den Feuerwehren sei es zudem gelungen, den Brand auf diesen Brandabschnitt zu begrenzen.

Mehr als 60.000 Liter Säure waren ausgeflossen

In der Brandnacht von Donnerstag auf Freitag waren mehr als 60.000 Liter Säure unter anderem aus Galvanisierungsbecken und geborstenen Behältern ausgeflossen und hatten sich mit dem Löschwasser vermengt. "Das meiste davon landete im dichten Keller. Für die Umwelt vorteilhaft war zudem die rasch durchgeführte Absaugung der Gefahrenstoffe im und rund um das Gebäude durch eine beauftragte Spezialfirma", heißt es. Eine Kamera-Befahrung und Sichtung der vorhandenen Kanäle habe ergeben, dass dort keine Beschädigungen durch das Brandereignis feststellbar seien. Von drei Sickerschächten und einem vorgeschalteten Mineralölabscheider am Areal seien zwei sauber vorgefunden worden. Die Säuberung der beiden anderen sei am Montag umgehend erledigt worden.

Maco muss geotechnisches Gutachten in Auftrag geben

"Eine geotechnische Befundung mit Erdproben muss noch durch ein externes, hierzu befugtes Ziviltechnikbüro erfolgen", heißt es bei der Stadt Salzburg. Diese müsse die Firma Maco in Auftrag geben. Gewissheit über das Schadensausmaß einer möglichen Kontamination der umliegenden Bodenflächen und des Grundwassers könne nur durch das geotechnische Gutachten erbracht werden. Die Befundung müsse auch ein Konzept zur weiteren Vorgangsweise enthalten, das dann in enger Abstimmung mit den Amtssachverständigen ausgeführt wird.

Wurde das Grundwasser verunreinigt?

Ob das Grundwasser verunreinigt wurde, steht noch nicht endgültig fest. "Durch das geringe Grundwassergefälle ist trotz kiesigem Untergrund mit einer geringen Strömungsgeschwindigkeit zu rechnen. Die Brunnen im Umfeld werden noch beprobt. Laut wasserbautechnischem Sachverständigen wurde das Schadensausmaß aber bestmöglich eingedämmt. Bisher sei nichts in die Salzach gelangt."

Statiker gibt grünes Licht für Betreten der Halle

Und auch die Hallenkonstruktion wurde nicht so stark in Mitleidenschaft gezogen, wie zunächst befürchtet. Nach Untersuchungen durch einen Statiker kann die Halle wieder betreten werden. "Es besteht keine Einsturzgefahr mehr", heißt es bei der Stadt Salzburg.

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