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Grünraum im Tausch für Parkplätze

20 Fußballfelder Natur versiegelt Österreich täglich - Hauptträger ist der Verkehr. Gerade errichtet die Asfinag an der Bischofshofener Umfahrung einen weiteren Park and Ride Parkplatz. Hier kommt ein Pilotprojekt der Asfinag zum Einsatz, um die Bodenversiegelung zu vermindern.

Mit dem Park-and-ride-Parkplatz in Bischofshofen kommt ein Pilotprojekt der Asfinag in den Pongau.
Mit dem Park-and-ride-Parkplatz in Bischofshofen kommt ein Pilotprojekt der Asfinag in den Pongau.

12,8 Hektar Boden werden in Österreich laut Bundesumweltamt täglich verbaut - 41,2 Prozent davon werden versiegelt. Den größten Anteil an der Versiegelung haben Verkehrsflächen. Der Verlust des natürlichen Bodens bringt einige negative Folgen mit sich: Neben dem Verlust der Wasseraufnahmefähigkeit und dem Wegfall der CO₂ speichernden Pflanzendecke macht die asphaltierte Fläche auch dem Leben im Boden den Garaus.

Derzeit legt man seitens der Asfinag auch an der Umfahrung in Bischofshofen die Grundsteine für einen rund fußballfeldgroßen Park-and-ride-Parkplatz. "Im Salzburger Pongau setzen wir bei den neu errichteten Park-and-drive-Parkplätzen in Bischofshofen und Werfen ein Pilotprojekt um", erklärt Christoph Pollinger, Pressesprecher der Asfinag. "Die Parkplatzstellflächen werden dabei nicht asphaltiert, sondern als Schotterrasen ausgebildet. Ein Schotterrasen ist eine ökologische wie auch ökonomische Technologie zur Oberflächenbefestigung. Im Gegensatz zur Bodenversiegelung durch Asphalt und Beton erlaubt er die flächenhafte Versickerung von Niederschlägen bei gleichzeitiger Schadstofffilterwirkung durch Bodenorganismen. Für stärker beanspruchte Flächen wie die Fahrgassen zwischen den Stellplätzen ist jedoch unter anderem aus Gründen des Winterdienstes und der Verkehrssicherheit eine Befestigung mit Asphalt weiterhin erforderlich."

Mitspracherecht zur Gestaltung der Parkplätze hatten die Gemeinden in Bischofshofen und Werfen nicht. "Bei diesen Anlagen handelt es sich um Sonderfälle. Sie sind Teil multimodaler Begleitmaßnahmen im Zusammenhang mit dem größeren Bauvorhaben der Tunnelsanierungen auf der A 10. Sie wurden als Provisorien alleine von der Asfinag finanziert und auch als Provisorien behördlich genehmigt", hebt Pollinger weiter hervor.

Generell sieht die Asfinag in Sachen Bodenversiegelung Handlungsbedarf und setzt daher österreichweit Projekte um. Mit dem Pilotprojekt "Kolonnenparken" wird in Oberösterreich der Bodenbedarf bei einer Lkw-Raststätte stark reduziert und daher 17.000 Quadratmeter Fläche renaturiert, an der A 23 in Wien wird die Hochstraße St. Marx abgerissen, dort entsteht ein Naherholungsgebiet und in Werfen werden an der Halbanschlussstelle zwei Brückentragwerke zurückgebaut und dadurch die frei werdende Fläche entsiegelt.


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