Die Ermittlungen wurden von der Suchtgiftgruppe Zell am See in Kooperation mit dem Landeskriminalamt Salzburg geführt. Einen 38-jährigen Pinzgauer identifizierten die Beamten als "zentralen Großdealer". Er soll rund 800 Gramm Kokain, mehrere Kilo Cannabis und große Mengen Amphetamin an Sub-Dealer und Endabnehmer im Bezirk Zell am See verkauft haben. Auch er selbst soll erhebliche Mengen Kokain konsumiert haben. Vier Kilo Cannabis soll er von einer 58-jährigen Frau aus Linz erhalten haben, um es weiterzuverkaufen.
Weitere Festnahmen
Die Polizei forschte auch zwei 32-jährige Männer aus dem Pinzgau aus, die als Zwischenhändler fungiert haben sollen. Einem von ihnen wird der Verkauf von großen Mengen Suchtmittel im Pinzgau vorgeworfen. Der zweite soll mindestens ein Kilogramm Kokain sowie auch Speed und Cannabis verkauft haben.
Spur führte zu 43-Jährigem
Im Zuge von Hausdurchsuchungen fand die Polizei mehrere elektronische Geräte (Handys etc.). Die Auswertung dieser brachte eine Verbindung zu einem 43-jährigen Salzburger hervor, der derzeit in einer Justizanstalt in Oberösterreich eine langjährige Haftstrafe verbüßt. Bei ihm soll der 38-jährige Pinzgauer zwei Kilogramm Kokain bestellt haben. Dieses hätten Mittelsmänner und -frauen in Kolumbien beschaffen und nach Zell am See liefern sollen.
Festnahme am Flughafen in Kolumbien - und spätere Verurteilung
Eine mutmaßliche Mittelsfrau, die im Auftrag des 43-Jährigen gehandelt haben soll, wurde Anfang April 2025 am Flughafen in Kolumbien mit zwei Kilogramm Kokain in einem präparierten Koffer festgenommen. Nach ihrer Ausweisung wurde sie bei ihrer Rückkehr von Polizisten des Landeskriminalamts Salzburg festgenommen.
Der besagten Mittelsfrau - eine 36-jährige Flachgauerin - wurde übrigens bereits am 6. Juni vor dem Salzburger Landesgericht der Prozess gemacht. Fie Frau, sie ist zweifache Mutter, erhielt eine unbedingte Haftstrafe von viereinhalb Jahren (nicht rechtskräftig).
Eine zweite Schmuggelreise eines anderen Kuriers scheiterte laut Polizei aufgrund "organisatorischer Schwierigkeiten" in Kolumbien.
Rund 20 Kilo Drogen verdealt
Insgesamt konnte die Polizei dem Netzwerk Drogenhandel im Ausmaß von rund 7 Kilogramm Kokain, 10 Kilogramm Cannabis und mehreren Kilogramm Amphetamin - Verkaufswert von rund 800.000 Euro - nachweisen. Über 60 Abnehmer konnten ausgeforscht werden. Alle Beteiligten werden angezeigt.