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Hochwasserübung in Adnet: 200 Menschen in Sicherheit gebracht

Rund 250 Soldaten der Luftstreitkräfte sowie des Pionierbataillons 2 übten mit Polizei, Rotem Kreuz und Feuerwehr, wie man 200 Menschen rettet.

Katastrophenschutzübung des Bundesheeres am Freitag in Adnet.
Katastrophenschutzübung des Bundesheeres am Freitag in Adnet.
Katastrophenschutzübung des Bundesheeres am Freitag in Adnet.
Katastrophenschutzübung des Bundesheeres am Freitag in Adnet.
Katastrophenschutzübung des Bundesheeres am Freitag in Adnet.
Katastrophenschutzübung des Bundesheeres am Freitag in Adnet.
Katastrophenschutzübung des Bundesheeres am Freitag in Adnet.
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Katastrophenschutzübung des Bundesheeres am Freitag in Adnet.
Katastrophenschutzübung des Bundesheeres am Freitag in Adnet.
Katastrophenschutzübung des Bundesheeres am Freitag in Adnet.
Katastrophenschutzübung des Bundesheeres am Freitag in Adnet.
Katastrophenschutzübung des Bundesheeres am Freitag in Adnet.
Katastrophenschutzübung des Bundesheeres am Freitag in Adnet.

Gebannt steht die Schülergruppe am Rande eines Schotterteiches. Jeder trägt eine Schwimmweste. Immer wieder blicken die jungen Leute in den blauen Himmel und warten auf ihre "Rettung." Diese soll aus der Luft per Hubschrauber kommen. "Für die Buben der Feuerwehrjugend Adnet ist das heute sicher ein aufregender Tag", sagt Jugendleiter Daniel Olsacher, der sich ebenfalls als zu rettender Statist zur Verfügung gestellt hat. In der zweiten Reihe steht Manuela Gimpl, die Ehefrau des Feuerwehrkommandanten von Adnet. "Ich bin noch nie mit einem Hubschrauber geflogen. Ich habe mich für diese Übung gleich freiwillig gemeldet", sagt sie und verfolgt wie hunderte Zuschauer auch die tief fliegenden Hubschrauber des Bundesheeres, die laut dröhnend wie Hummeln im Tiefflug über die Einsatzorte fliegen. Im Minutentakt werden Menschen am Seil hängend ausgeflogen.

Bei dieser bislang größten Evakuierungsübung in Österreich gelte es, rund 200 Personen nach einem angenommenen Hochwasser mit Fluggeräten ins Sicherheit zu bringen, erklärt Peter Schinnerl. Der Oberst des Generalstabes ist Übungsleiter und Leiter der Einsatzführung beim Kommando Luftstreitkräfte. Für Schinnerl ist die große Übung unter dem Namen "Hilfe aus der Luft" praktisch ein Heimspiel. Der Oberst stammt selbst aus Adnet und ist hier auch Mitglied der Feuerwehr. So sei es auch leichter gewesen, bei Anrainern sowie Landwirten Verständnis für diese Großübung zu finden, erzählt er.

"Auch wenn hier alles vorbereitet ist, für die Piloten ist dies hier keine Show, vielmehr eine Alarmübung", betont Schinnerl dann bei der Präsentation der Abläufe vor Verteidigungsminister Hans-Peter Doskozil (SPÖ) sowie Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) und zahlreichen Behördenvertretern in der Adneter Volksschule. In der gegenüber liegenden Neuen Mittelschule ist bereits eine Flugbeobachtungsstelle eingerichtet. "Von dort aus wird über Funk der dichte Helikopterverkehr koordiniert", erklärt Christian Graf. Er ist Pilot des Salzburger Polizeihubschraubers "Libelle" und steht wie der Notarzthubschrauber "Martin 10" bei dieser Übung ebenfalls im Einsatz.

"Im Ernstfall sind Polizei und Flugrettung natürlich schneller vor Ort", sagt Einsatzleiter Schinnerl. "Wir sind beim Bundesheer zwar nicht die schnellsten, weil wir uns jeweils strukturieren müssen, aber wenn wir da sind, dann mit ganzer Kraft."

Diese ganze Kraft demonstriert sich sofort mit ohrenbetäubendem Knattern: Hubschrauber der Typen S70-Black Hawk, Agusta Bell 212, Alouette 3 sowie Bell OH-58 Kiowa schweben hinter den Schulgebäuden ein und beginnen sofort mit den Bergeflügen in und rund um Adnet. So gilt es vom Dach eines fiktiven Hotel Wiestal, in der Realität von der Staumauer Wiestal, 60 Personen aus der Luft zu bergen, parallel rund 40 Menschen von einem halb versunkenen Haus im Überschwemmungsgebiet. Ebenso warten rund 40 Personen auf dem Dach eines Sägewerks in Seefeldmühle auf ihre Bergung.

In Summe sind rund 200 Personen zu bergen. Gleichzeitig werde aber auch das Zusammenwirken von anderen Hilfsorganisationen, vor allem mit der Feuerwehr und dem Roten Kreuz geübt, sagt der Einsatzleiter. So kommen dann Feuerwehrtaucher zum Einsatz, die per Hubschrauber zu den Einsatzstellen geflogen werden.

Auch Landeshauptmann Wilfried Haslauer steigt in einen Polizeihubschrauber, um sich ein Bild von der Übung aus der Luft zu machen. Sein Resümee: "Das ständige Üben von Einsätzen ist von enormer Bedeutung für die Einsatzstärke und die Effektivität des Österreichischen Bundesheeres. Das Bundesheer und das Land Salzburg sind im Katastrophenfall bestens gerüstet."

Bei Abschluss der Übung am späten Nachmittag weist ein Bundesheer-Sprecher nochmals darauf hin: Im Vorjahr sei des Bundesheer in Österreich 19 Mal nach Naturereignissen zu Hilfe gerufen worden. Diese Einsätze seien mit 53.000 Arbeitsstunden von 512 Soldaten geleistet worden. Dabei seien die Heerespiloten knapp 240 Stunden für die Katastrophenhilfe geflogen. Dabei wurden 34 Windenbergungen durchgeführt, 852 Personen und rund 482 Tonnen Material transportiert.

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