Unter den interessierten Augen der Zuschauer vollzogen Holzarbeiter die Holztrift, natürlich ganz traditionell mit Trachtenhut und in Lederhosen. Bei einer "Trift" werden Baumstämme auf dem Wasser transportiert. Über Jahrhunderte war die Holztrift ein wichtiges Transportmittel für die Brennholzversorgung der Salinen. Früher wurden die Bäche und Flüsse für die Trift genutzt. Aufgrund von Verbauungen war dies in der Königsseeache nicht mehr möglich. Die zuständigen Behörden errichteten eine Triftrinne als Ersatz und einen neuen Triftplatz am Königsseer Fußweg.
Die Rinne war bis ins Jahr 1970 in Betrieb. Die Holztrift fand nachweislich das erste mal im Jahr 1602 statt. Am Königssee wurde also über 370 Jahre lang Holz über die Ache zum Triftplatz transportiert. Für drei Triftdurchgänge wurde sie am Wochenende wieder genutzt.
Die Holzknechte des Reviers Königssee trifteten am Wochenende mit dem durchfließenden Wasser zahlreiche Baumstämme durch die Rinne. Die Baumstämme sausten durch ein leichtes Gefälle der Rinne von selbst bis zum Triftplatz. Ein solcher Vorgang dauerte rund zwanzig Minuten. Insgesamt wurden rund fünfzig Meter Holz in vier Meter langen Stämmen von der Seeklause 500 Meter weit über die Triftrinne zum Triftplatz transportiert.