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TikTok-Profi Nadine Pichler: Ihren Lerntipps folgen über 200.000 Personen

Nadine Pichler ging während der Pandemie mit Lerninhalten auf Social Media viral. Seitdem ist die angehende Lehrerin nicht nur bei ihren eigenen Schülerinnen und Schülern bekannt.

Nadine Pichler ist der Lehrberuf trotz erfolgreicher Social-Media-Karriere ein Anliegen.
Nadine Pichler ist der Lehrberuf trotz erfolgreicher Social-Media-Karriere ein Anliegen.

Es war für alle eine außergewöhnliche Zeit, als das neue Homeschooling pandemiebedingt den gewohnten Schulunterricht ersetzte. Die Lehramtsstudentin Nadine Pichler bekam das von vielen Seiten zu spüren: "Ich habe mitbekommen, dass viele Schülerinnen und Schüler Konzentrationsprobleme hatten. Also dachte ich mir: Wie wäre es, wenn ich beim Lernen live gehe und andere gemeinsam mit mir produktiv sein können?", blickt die Walserin zurück.

Innerhalb kürzester Zeit folgten ihr 200.000 Personen

Die Rede ist von "Study With Me"-Videos: Ein Social-Media-Nutzer oder eine -Nutzerin startet während des Lernens einen Livestream auf der jeweiligen Plattform. Andere können dazustoßen. "Das Prinzip kommt aus dem amerikanischen Raum. Ich selbst habe gerne mit solchen Videos gelernt, weil ich das Gefühl hatte, dass ich dabei nicht allein bin", so Pichler. Dass sie damit viral gehen würde, hatte die 25-Jährige jedoch nicht geplant: Unter ihrem Usernamen "storiesofdine" folgen ihr auf Instagram fast 13.000 und auf TikTok über 200.000 Personen. Auf Letzterem zählten ihre Live-Lerneinheiten in Spitzenzeiten über 8000 Zuschauerinnen und Zuschauer.

Der Algorithmus spielt auf TikTok eine großen Rolle

Das Ziel dabei war nicht Geld verdienen, sondern das Motivieren anderer. Dafür habe sie die Videoplattform zu dieser Zeit gleich angesprochen, habe sich aber seither auch geändert, gibt die zu bedenken. Die Kritik an TikTok habe also Hand und Fuß, aber "man sollte auch bedenken, dass der eigene Algorithmus eine große Rolle spielt. Dadurch zeigt die App vermehrt die Videos an, die man zuvor konsumiert hat."

Mit "lieber jetzt" hat sie ihr eigenes Start-Up gegründet

Mittlerweile gibt es auf den Kanälen der angehenden Lehrerin verschiedenste Inhalte zum Thema Lernen zu sehen. Weil viele aus ihrer Community und auch sie selbst Probleme mit der richtigen Vorbereitung auf Prüfungen hatten, entstand kürzlich eine neue Unternehmensidee daraus. "Ich mache seit vier Jahren Social Media und habe gemerkt, dass es nicht an der Motivation scheitert. Es geht eher um das richtige Erlernen. Viele lernen in der Schule das Was, aber nicht das Wie", erklärt Pichler, die deshalb mit ihrem Start-up "lieber jetzt" an einem großen Projekt sitzt. Dafür sucht sie mit ihrer Geschäftspartnerin nach Investoren.

Sie bekommt Unternehmen, Social Media und Studium unter einen Hut

Für die Inhalte bekommt Pichler laufend Zuspruch von ihren Followern und Followerinnen. Die positiven Nachrichten motivieren sie, weiteren Content zu liefern, obwohl das einen hohen Zeitaufwand nach sich ziehen kann. Wenn das Studium in Prüfungszeiten überhandnimmt, muss der Social-Media-Content deshalb mal kürzertreten, gibt sie zu: "Meine Community ist da sehr verständnisvoll. Schwierig wird es eher, weil die Zahlen der Kanäle leiden. Die muss man bei Kooperationen vorlegen und Unternehmen entscheiden anhand dessen, ob sie mit dir zusammenarbeiten wollen oder nicht."

Social Media in Vollzeit kommt nicht infrage

Den Lehrberuf will die 25-Jährige trotz Social-Media-Karriere nicht an den Nagel hängen. Dafür bereite ihr das Lehren zu viel Freude. Ihre Präsenz im Netz sei sogar ein Vorteil für ihre Berufswahl, so Pichler: "Während meines ersten Praktikums nach der Pandemie gab es anfangs ein paar Stolpersteine, am ersten Tag hatten mich alle sofort erkannt. Die Lehrpersonen haben aber relativ schnell gemerkt, dass mich die Klasse respektiert. Auf einmal gab es eine coole Lehrerin, die selbst Social Media hat." Im Idealfall soll es mit Social Media, Start-up und Lehrberuf auch nach dem Studium weitergehen.

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