Mittlerweile gibt es in Salzburg 115 Erneuerbare Energiegemeinschaften (EEG). Sie ermöglichen Privathaushalten, Gebietskörperschaften und kleinen Betrieben die Erzeugung, den Verbrauch, das Speichern und das Verkaufen von erneuerbarer Energie über die Grundstücksgrenzen hinweg.
Ende Juni wurden in Salzburg 37 lokale und 78 regionale EEGs gezählt. Der ökologische Nutzen der umweltfreundlich lokal produzierten Energie liegt auf der Hand. Darüber hinaus gibt es für den aus EEGs bezogenen Strom wirtschaftliche Anreize durch den Entfall des Erneuerbaren-Förderbeitrags, die Befreiung von der Elektrizitätsabgabe und reduzierte Netzentgelte. Zudem stärkt die enge Kooperation verschiedener Akteure den gemeinschaftlichen Zusammenhalt in der Region.
Gemeindegebäude mit PV-Anlagen bestückt
Auch in der Flachgauer Gemeinde Göming hat man sich dazu entschlossen, eine EEG zu gründen. Im April wurde dort die landesweit 100. Erneuerbare Energiegemeinschaft aktiviert, die mittlerweile 13 Mitglieder zählt, Tendenz steigend. "Bei uns sind die Gemeindegebäude jetzt mit PV-Anlagen bestückt, also das Gemeindeamt, der Kindergarten und die Feuerwehr. Anfangs wurde das EEG-Projekt etwas skeptisch beäugt, mittlerweile melden sich aber immer mehr Interessenten. Wir werben auch sehr aktiv dafür, es ist ein Projekt für die Allgemeinheit und ganz konkret für unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger", sagt Gömings Bürgermeister Werner Fritz.
Der Obmann der EEG Göming, Alois Silberer, zeigt sich mit den bisherigen Erfahrungen zufrieden. "Ausgangspunkt war, dass die Gemeinde sich schon vor Jahren mit der Errichtung von Photovoltaikanlagen auf den Gemeindegebäuden beschäftigt hat, um in Energiefragen unabhängiger zu werden. Durch die EEG kann die Gemeinde den Überschussstrom aus ihren PV-Anlagen bestmöglich verwerten und den Gemeindebürgern zu attraktiven Konditionen zur Verfügung stellen. So wird jetzt lokal Strom erzeugt und in der Nachbarschaft verbraucht."
In Göming ist die EEG als Verein organisiert. Mitglieder sind neben der Gemeinde zwölf Privathaushalte.
"Es läuft alles wunderbar und daher sind wir auch sehr bemüht, weitere Mitglieder zu gewinnen. Wir werden die Göminger Haushalte aktiv ansprechen, um die Vorteile der EEG herauszustreichen, wobei wir auch ein Beispiel für eine wirtschaftliche Vergleichsrechnung mitliefern. Interessierte können sich natürlich auch direkt beim Gemeindeamt oder bei mir als Obmann melden", so Alois Silberer. Das Ziel des Landes Salzburg ist es, bis zum Jahr 2030 100 Prozent der elektrischen Energie im Bundesland selbst erzeugen zu können. Die Erneuerbaren Energiegemeinschaften sollen ein wichtiger Baustein auf dem Weg dorthin sein.


