Ernst Pühringer, Fachgruppenobmann der Salzburger Gastronomen, sagt ja. "Solange sie die Preise auf der Karte kennzeichnen, dürfen Restaurantbesitzer auch für Leitungswasser Geld verlangen." Der Aufwand für den Service, die Wasser- und Heizkosten dürfen verrechnet werden, sagt Pühringer.
Und was darf Leitungswasser kosten?
Michael Friesacher, Geschäftsführer des Hotel Friesacher in Salzburg Anif: "Leitungswasser ist heute mehr denn je zuvor gefragt. Es kommt mittlerweile vor, dass an jedem zweiten Tisch im Restaurant nur Leitungswasser als Getränk bestellt wird." Deswegen sah der Gastronom sich gezwungen, dafür Geld zu verlangen. Seit zwei Wochen zahlen Gäste des Restaurants Friesacher 40 Cent pro 1/4 Liter Wasser. "Der Service kann nicht umsonst arbeiten. Servieren, Abservieren und Spülen kostet Geld."
Im Gmachl in Bergheim zahlen Gäste ebenfalls seit zwei Wochen für Wasser aus der Leitung. Dort kostet der Liter 1,80 Euro, kleinere Mengen sind jedoch gratis.
Beim Raschhofer in Herrnau kostet das Leitungswasser einen Euro. Bestellt der Gast jedoch Wein oder ein anderes Getränk dazu, ist das Wasser ebenfalls kostenlos.
Trinken Gäste beim Didi Maier im Europark einen Kaffee, ist das Leitungswasser im Preis inbegriffen. In allen anderen Fällen kostet ein halber Liter 50 Cent. Ein paar Läden weiter, ebenfalls im Europark, zahlen Gäste des Restaurants Yaoyao für einen halben Liter Leitungswasser 80 Cent, solange dies das einzige Getränk am Tisch ist. Im Wirtshause Weisse zahle man aktuell noch nichts für Leitungswasser. "Gerechtfertigt wäre es jedoch schon. Vor allem Reisegruppen bestellen oft nur Wasser aus der Leitung zum Essen", heißt es dort.