"Nein, die Kalorien zählen wir da nicht", sagt Miriam Bauer. Während ihr Mann, Bäcker- und Konditormeister Wolfgang Bauer, das Rupertibrot unter die Ehrengäste der Eröffnung bringt, sind sie und weitere Mitarbeiter mit dem Füllen von Schaumrollen beschäftigt. 1500 Stück bringen sie täglich unter die Leute. Nicht mitgezählt hat auch Bürgermeister Bernhard Auinger bei der Anzahl der Schläge, die er für den zweiten Bieranstich - nach jenem im Festzelt ging es für ihn auf die neue Terrasse des Standes von Müllner Bräu und Rauchenbühelhütte - benötigte. Fakt ist, es waren mehr als fünf, das Bier schmeckte angesichts des sommerlich-warmen Wetters dann umso besser. Von der neuen Terrasse - auf der Sophia Burtscher-Trenkler und Florian Trenkler von der Rauchenbühelhütte heuer erstmals Bioschweinsbraten servieren - überblickt man das bunte Treiben am Residenzplatz. "Hier heroben muss man reservieren", erklärt Sophie Burtscher-Trenkler. Vergeben werden die Plätze - so wie im von der Gastwirtevereinigung Großarltal betriebenen Festzelt auch - nur tischweise und unter Vorgabe einer Mindestkonsumation.
Der Altstadtverband als Veranstalter des heuer 47. Domkirchweihfestes zu Ehren des heiligen Rupert rechnet mit rund 150.000 Besucherinnen und Besuchern. Der Rupertikirtag dauert fünf Tage - und endet am Dienstag, dem Namenstag des Salzburger Landespatrons. Seit 1977 gibt es den Kirtag rund um den Dom; im Vorjahr zog er 171.000 Besucherinnen und Besucher an, die laut Landesstatistik 55.000 Maß Bier konsumiert haben. Apropos Bier: Die Maß Stiegl-Goldbräu kostet im Festzelt heuer 12,80 Euro.
Bei der Frage, auf wen der Rupertikirtag zurückgeht, sind offenbar nicht alle Besucher sattelfest. SPÖ-Nationalrätin Michaela Schmidt musste bei der Frage passen, Neos-Gemeinderat Lukas Rupsch führte Bischof Rupert ins Treffen, der "nie heiliggesprochen wurde". FPÖ-Landesrat Martin Zauner war nur bei der Herkunft Ruperts unsicher und meinte, dass er wohl aus Irland und über Bayern nach Salzburg gekommen war. Das Wichtigste in aller Kürze fasst Erzabt Korbinian Birnbacher so zusammen: "Er ist der Gründer dieser Stadt, er ist der erste Abt von St. Peter und der erste Bischof in Salzburg." Zudem sei er 696 aus Worms nach Salzburg gekommen und vermutlich im Jahr 718 gestorben. "Die genauen Jahreszahlen werde ich mir jetzt einprägen", erklärte dazu ÖVP-Ministerin Karoline Edtstadler.
Rund eine Woche vor der Nationalratswahl traf man auch wahlwerbende Politiker an - wie etwa EU-Parlamentarier Helmut Brandstätter, der die pinke Wahlwerbetour am Freitag in Salzburg startete.
Zum Privatvergnügen waren hingegen Hermine und Peter Wallner unterwegs. Der Rupertikirtag gehört für die beiden Salzburger jedes Jahr fix zum Programm. Das Paar gönnte sich eine Rundfahrt im historischen Kettenkarussell aus dem Jahr 1848.
Für andere wiederum ist der Rupertikirtag heuer eine Premiere: etwa für Caterer Fabian Gruber, der mit Winzer Stefan Lang heuer erstmals den Stierwascher-Stand betreibt. Oder für die Zuckerlwerkstatt, das Tattoostudio Naked Trust und Friseur Sturmayr - an dessen Stand sich Besucher kostenlos stylen lassen können.



















