SN.AT / Salzburg / Chronik

Junges Lamm saß im Auto, während Urlauberfamilie in Salzburg ins Theater ging

Während der Abwesenheit der Besitzer von Auto und Lamm war offenbar eine Kellnerin eines nahen Lokales mit der Beaufsichtigung und Betreuung des Lammes beauftragt.

Lamm „Chili“ saß in einem in der Schwarzstraße geparkten Auto.
Lamm „Chili“ saß in einem in der Schwarzstraße geparkten Auto.

Ein solcher Fall ist auch für die Salzburger Polizei Neuland: Die Beamten waren am Donnerstagabend von Passanten darüber informiert worden, dass sich in einem in der Schwarzstraße abgestellten Pkw ein junges Lamm befände, das immer wieder laut blöke. Das Tier saß bei leicht geöffnetem Fenster in einer mit Heu und einer Decke ausgelegten Kartonbox, die sich auf dem Rücksitz befand.

Während der Abwesenheit der Besitzer von Auto und Lamm war offenbar eine Kellnerin eines nahen Lokales mit der Beaufsichtigung und Betreuung des Lammes beauftragt. Die Besitzer selbst - eine Urlauberfamilie aus Deutschland - besuchte unterdessen eine Aufführung des Marionettentheaters.

Bei den weiteren Ermittlungen der Polizei stellte sich heraus, dass ein 49-jähriger Deutscher das Tier in Kroatien geschenkt bekommen hatte, nachdem es dort vom Mutterschaf verstoßen worden war. Aus Tierliebe habe man dann beschlossen, das junge Lamm mit nach Hause zu nehmen und es dort auf dem eigenen Bauernhof aufzuziehen. Das Vorhaben hinderte die Familie nicht daran, einen geplanten Salzburgbesuch zu absolvieren. Beim Transport sei das Tier - es hört auf den Namen "Chili" stets in der Mitte zwischen den Kindern gesessen und von diesen gehalten worden, argumentierte der Besitzer gegenüber den Polizisten.

Doch Tierliebe hin oder her: Es erfolgte eine Anzeige, die verständigte Amtstierärztin verwies gemeinsam mit dem Landesveterinär auf die zudem nicht eingehaltenen Tiertransport- und Quarantänebestimmungen, weshalb das Lamm "Chili" in weiterer Folge für die nötigen veterinärmedizinischen Untersuchungen und zur vierwöchigen Quarantäne in die Obhut einer Tierschutzorganisation übergeben wurde. Der 49-jährige kann voraussichtlich, nach unbedenklichen Untersuchungsergebnissen und Ablauf der Quarantänefristen, "Chili" bei der Tierschutzorganisation abholen und fachgerecht nach Berlin transportieren.

SN Karriere