Der Marko-Feingold-Steg in der Salzburger Altstadt, der über die Salzach führt, ist ein Touristen-Hotspot. Hier lässt sich das perfekte Bild mit der Festung Hohensalzburg im Hintergrund machen. Und der Steg ist seit vielen Jahren im In- und Ausland dafür bekannt, dass hier Liebesschlösser auf das Schutznetz gehängt werden. Viele Paare versenken den Schlüssel in der Salzach.
Seit vergangener Woche sind Mitarbeiter des Bauhofs wieder damit beschäftigt, einen Teil der Liebesschlösser zu entfernen. Die Arbeiten dauern voraussichtlich bis Ende der Woche an. Denn das Gewicht der vielen Schlösser ist zwar für die Brücke an sich kein Problem, aber es bringt das Schutznetz an seine Belastungsgrenze. Ein Riss in diesem Netz könnte ein Sicherheitsrisiko für die vielen Passanten darstellen und einen kompletten Austausch erforderlich machen. Daher rückt der Bauhof jedes Jahr aus, um Tausende Schlösser zu entfernen. "Die Liebesschlösser sind eine schöne Tradition - aber zu viele davon gefährden die Sicherheit. Mit unserer jährlichen Aktion stellen wir sicher, dass der Steg weiterhin möglichst gefahrlos genutzt werden kann", sagt Herbert Seebauer, Leiter der Dienststelle Straßenbauregie.
Stadt bewahrt die entfernten Schlösser ein Jahr auf
Jährlich müssen rund 1500 Kilogramm Liebesschlösser entfernt werden - etwa ein Fünftel der insgesamt angebrachten Schlösser. Für die Arbeiten kommen vorwiegend Winkelschleifer und Bolzenschneider zum Einsatz. Pro Tag sind vier bis fünf Mitarbeitende im Einsatz. Die Stadt Salzburg bewahrt die entfernten Liebesschlösser für ein Jahr auf. Paare, die ihr entferntes Schloss wieder abholen möchten, können sich beim Bauhof melden. Die Erfolgsaussichten, das eigene Schloss wiederzufinden, dürften sich aber aufgrund der großen Anzahl stark in Grenzen halten.
Es gibt auch Alternativen zum schweren Schloss
Wer seine Liebe auf dem Marko-Feingold-Steg langfristig zur Schau stellen will, dem rät die Stadt, auf schwere und große Schlösser zu verzichten. Neben kleineren und rostfreien Schlössern - diese haben die besten Chancen, länger am Steg zu verbleiben - würden sich auch Freundschafts- bzw. Liebesbänder als Zeichen eignen. In vielen Städten Europas seien die kostengünstigen und langlebigen Liebeszeichen aus Stoff bereits fester Bestandteil auf den Brücken, heißt es von der Stadt Salzburg.