Seit dem Sommer 2025 ist der "Kleiderkasten" an seinem mittlerweile vierten Standort zu finden. Auch künftig bleibt das bewährte Konzept bestehen, gut erhaltene Kleidung abzugeben, zu tauschen beziehungsweise gegen eine Spende mitzunehmen. Gegründet wurde der Secondhand-Laden vor zehn Jahren anlässlich der großen Flüchtlingswelle als Sozialprojekt der Plattform "Lungauer_innen für Menschen".
Die Nachfrage nach Kleidung war enorm - die Solidarität ebenso - und ist es nach wie vor. "Es war ein Jahrzehnt voller Herausforderungen", so die Initiatorinnen Ines Fingerlos und Magdalena Schrempf anlässlich der Feierstunde, "neben der Finanzierung stellten auch die mehrfachen Standortwechsel oder auch die Pandemie das Projekt immer wieder auf die Probe. Da war durchaus Spontanität und Kreativität gefragt, um den Betrieb aufrechtzuerhalten."
Anfangs noch vom Land Salzburg unterstützt, wird der "Kleiderkasten" heute ausschließlich durch Spenden finanziert. Ein verlässlicher Partner ist dabei die Marktgemeinde Tamsweg, die die Räumlichkeiten im Schloss Kuenburg kostenlos zur Verfügung stellt. Bei Engpässen sprangen zuletzt etwa die Lungauer Soroptimistinnen, der Round Table Club und der Rotary Club ein. Getragen wird der Betrieb im "Kleiderkasten" von einem ehrenamtlichen Team: Neunzehn engagierte Damen - viele von ihnen sind von Beginn an dabei - kümmern sich um Annahme, Kontrolle, Sortierung und Ausgabe der Kleidung. Gemeinsam bewältigen sie jährlich rund 3500 Besuche im Laden und leisten an die siebenhundert Stunden unentgeltliche Arbeit. "Ein herzliches Dankeschön an alle, die uns in all den Jahren begleitet und unterstützt haben", betonten Ines Fingerlos und Magdalena Schrempf bei der Jubiläumsfeier.
Der "Kleiderkasten" ist dienstags von 9 bis 11 Uhr und donnerstags von 15 bis 17 Uhr geöffnet. Aufgrund begrenzter Lagerkapazitäten wird gebeten, die Spenden saisonal abzustimmen - aktuell werden vor allem warme Winterkleidung, Jacken, Mäntel und Schuhe in gutem, gewaschenem Zustand gerne angenommen. Als "Entsorgungsstelle" für ausgemusterte Kleidungsfunde aus Dachboden oder Keller ist der "Kleiderkasten" allerdings nicht zu verstehen. Ein offizielles Fest zum zehnjährigen Bestehen ist für das Frühjahr 2026 geplant.