Wegen Suchtgifthandels in beträchtlichem Ausmaß saßen am Dienstag drei Männer und zwei Frauen vor einem Salzburger Schöffensenat (Vorsitz: Richterin Bettina Maxones-Kurkowski). Die Angeklagten - drei mit türkischem Pass, ein Österreicher türkischer Abstammung und eine Rumänin - sollen in unterschiedlicher Aufgabenverteilung und Tatbeteiligung in Salzburg rund 1900 Gramm Kokain an zahlreiche Abnehmer verkauft haben. Die Hauptangeklagten - ein Türke (43), der als Paketfahrer arbeitete, sowie der bereits vielfach vorbestrafte Österreicher (41) - haben laut Staatsanwältin Sandra Lemmermayer mit einem krankheitsbedingt nicht zum Prozess erschienenen weiteren Türken zudem in zwei Beschaffungsfahrten je 500 Gramm Kokain aus den Niederlanden eingeschmuggelt.
Die Drogenverkäufe sollen zum Teil im Nagelstudio der Rumänin (22) abgewickelt worden sein - die junge Frau habe zudem 19.000 Euro an Drogengeldern an Familienmitglieder des erstangeklagten Türken (43) geschickt - ihr wird diesbezüglich auch Geldwäscherei angelastet. Bei Hausdurchsuchungen wurden allein beim Erstangeklagten 810 Gramm Kokain sichergestellt.
Im Fall von vier Angeklagten wird am 13. August weiterverhandelt
Noch am Dienstagabend wurde der grundsätzlich geständige Erstangeklagte zu vier Jahren unbedingter Haft verurteilt. Demnach war er an den zwei Beschaffungsfahrten in die Niederlande führend beteiligt und hatte zudem allein zumindest 620 Gramm Kokain verkauft. Das Urteil ist bereits rechtskräftig. Eine mitangeklagte Türkin (29) wurde vom Vorwurf der Beitragstäterschaft am Suchtgifthandel freigesprochen - im Fall der übrigen vier Angeklagten wird am 13. August weiterverhandelt.



