Ein Blick in die Salzburger Kriminalstatistik zeigt: Die Polizei konnte jedes zweite Verbrechen im abgelaufenen Jahr klären. Die Aufklärungsquote lag 2017 bei 52,2 Prozent. Dies ist der höchste Wert der vergangenen 13 Jahre. Aber: Bei Straftaten im Internet sind die Ermittler oft chancenlos. Online-Betrügereien, Hacker-Attacken oder Erpressung stiegen im vergangenen Jahr rapide an. 861 Fälle wurden 2017 angezeigt, im Jahr davor waren es noch 632. Das bedeutet eine Steigerung von 36,2 Prozent. Klären konnte die Polizei nur 30 Prozent aller Anzeigen.
"Strafdelikte, die sich ins Internet verlagern, sind eine große Herausforderung für uns", sagt Polizeisprecher Michael Rausch. Die Suche nach den meist unbekannten Tätern gleiche dem Kampf gegen Windmühlen: "Die Täter agieren fast immer von anderen Ländern, ja sogar Kontinenten, aus. Oft gibt es keinen direkten Kontakt zu den Opfern", sagt Rausch. Die Polizei setzt im Kampf gegen Internetkriminalität auf Prävention. "Verstärkte mediale Warnungen und Kampagnen zeigen Wirkung", ist sich der Polizeisprecher sicher.
Insgesamt wurden im abgelaufenen Jahr laut Kriminalstatistik 32.374 Delikte angezeigt. Das bedeutet ein Minus von 2,4 Prozent gegenüber 2016. In Zahlen ist das ein Rückgang von 794 Delikten.
Die Anzeigen wegen Einbruchsdelikten sanken um zehn Prozent, Kfz-Diebstähle (plus 8,9 Prozent) und Gewaltdelikte (plus 7,1 Prozent) stiegen hingegen an. Auffällig: Die Polizei ermittelte 2017 in 13 Verdachtsfällen auf Mord. "Dabei handelte es sich aber um Einzeltaten mit den verschiedensten Motiven", sagt Rausch.
Der Anteil ausländischer Straftäter lag laut Kriminalstatistik bei allen Delikten bei 42 Prozent. Personen aus Deutschland stellen dabei die mit Abstand größte Tätergruppe - gefolgt von Tätern aus Bosnien und Rumänien.
Das subjektive Sicherheitsgefühl der Bevölkerung steht oft im Gegensatz zu den hohen Aufklärungsraten. "Österreich ist eines der sichersten Ländern weltweit. Bis 2022 werden in Salzburg hunderte neue Polizei-Planstellen geschaffen", sagt Rausch.