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Kurioser Fehlalarm bei Bergrettung in Saalfelden wegen blauen Himmels im "Teufelsloch"

Der strahlend sonnige Mittwoch mit angenehmen Temperaturen hat der Bergrettung Saalfelden/Maria Alm einen ungewöhnlichen Fehlalarm beschert. Danach wurde es allerdings ernst.

Durch den Felsbogen war der blaue Himmel zu erkennen – und löste ein Missverständnis aus.
Durch den Felsbogen war der blaue Himmel zu erkennen – und löste ein Missverständnis aus.

Es war am Mittwoch gegen 16.30 Uhr als der Notruf einging. Passanten vermuteten laut Bergrettung den Absturz eines Paragleiters oder gar eines Kleinflugzeuges bei den Teufelslöchern (ca. 2700 Meter) , weil sie dort aus der Ferne eine auffallend blaue Farbe sahen. Wie sich herausstellte, war es der strahlend blaue Himmel, der durch ein Teufelsloch - also einen Felsbogen - leuchtete, wie der stellvertretende Ortsstellenleiter Günter Herzog schildert.

Er selbst und zwei Polizisten konnten in einem Fernglas nichts anderes als den blauen Himmel sehen. Der Polizeihubschrauber Libelle flog das Gebiet ab. Die Crew konnte keine Verunfallten sichten. Schließlich wurde der Einsatz beendet.

Ortsstellenleiter Markus Reichholf ergänzte im SN-Gespräch: "Die Teufelslöcher sind von Hinterthal aus gut zu sehen. Sie befinden sich im Hochkönigmassiv. Ich kenne bereits fünf oder sechs solcher Fälle, dass vor allem ortsunkundige Urlauber gemeldet haben, dass da oben ein blauer Paragleiter liegt."

Danach mussten die Freiwilligen jedoch zu Ernstfällen ausrücken.

Eine 47-jährige Wanderin aus Berlin war auf dem Marsch von der Steinalm in Richtung Bachwinkl auf einem steilen und wurzeligen Weg unterwegs und dürfte dann ausgerutscht oder gestolpert sein. Sie erlitt eine Verletzung am Sprunggelenk. Zehn Bergrettungskräfte brachten die Frau ins Tal.

Um 22.20 Uhr ging bei der Ortsstelle die dritte Alarmierung an diesem Tag ein. Eine 71-jährige Deutsche hatte sich beim Abstieg in Richtung Riemannhaus verirrt und geriet ins Viehkogeltal. Sie hatte sich um zirka 17.30 Uhr von ihrem Bruder getrennt und wollte allein weitergehen. Der Bruder wartete im Riemannhaus, als die Schwester nicht auftauchte wurden die Einsatzkräfte um 22.30 Uhr alarmiert.

Die Crew des Polizeihubschraubers Libelle konnte die Vermisste mit einer Wärmekamera in einem Graben lokalisieren, jedoch nicht bergen. Daher musste das Team des Notarzthubschraubers Christophorus 14 aus Niederöblarn (Steiermark) anrücken, dessen Maschine mit einer Seilwinde für Nachtbergungen ausgestattet ist. Mit dieser konnte die unverletzte Frau aufgenommen und ins Tal geflogen werden. Das Einsatzende für die Bergrettung war um zwei Uhr früh.