Mit der Digitalisierung sind sie aus der Mode gekommen, für viele heute Erwachsene sind sie nostalgische Kindheitserinnerungen: hübsch verzierte Wunschzettel, die auf das Fensterbrett gelegt wurden, in der Hoffnung, dass sie vom Christkind abgeholt und bis Weihnachten erfüllt werden. Doch auch diese Briefe ans Christkind waren einst eine neue Mode. Denn Weihnachtsbriefe von Kindern haben zwar eine lange Tradition - aber in anderer Form. Bis zum Ersten Weltkrieg und teilweise darüber hinaus legten Kinder ihren Eltern Glückwunsch- und Dankschreiben "aus kindlicher Liebe und Dankbarkeit" unter den Baum. Dazu gab es ein Gedicht, das aufgesagt wurde. Parallel dazu wurden diese Schreiben von den Mitte des 19. Jahrhunderts aufgekommenen und bald von Kaufhäusern vorgedruckten Wunschzetteln ans Christkind abgelöst. Exemplare kindlicher Dankbriefe und Wunschzettel (siehe Bild) können im Salzburger Weihnachtsmuseum besichtigt werden.
Liebes Christkind, ich wünsche mir
Den Brief ans Christkind verbinden viele mit der Kindheit.

BILD: SN/STEFANIE SCHENKER