Ulrike Huber befürchtete das Schlimmste, als sie vergangenen Mittwoch über einen unkontrollierten Gülleaustritt auf dem Feld eines Bauern direkt am Pfongauer Bach informiert wurde. Die Seewalchenerin hat vor Jahren das Fischereirecht gekauft und bewirtschaftet den Bach mit einem natürlichen Bestand an Bachforellen. "Ich verdiene damit kein Geld. Es sind keine Zuchtforellen. Es würde mir aber unheimlich leidtun, den Bestand zu verlieren", sagt Huber.
Flachgau: 25.000 Liter Gülle gefährdeten Pfongauer Bach
Ein Defekt an einem Ausbringungsschlauch führte vergangene Woche dazu, dass 25.000 Liter Gülle unkontrolliert direkt am Pfongauer Bach austraten.


Landwirt kam Hinweispflicht nach
Der betroffene Landwirt gab sich beim Lokalaugenschein unter Anwesenheit der Flachgauer Nachrichten einsichtig. Es habe sich allerdings um ein bedauerliches Gebrechen gehandelt. "Ich habe die Kupplungen der Verschlauchung nach dem Aufbau kontrolliert. Als ich die Pumpe eingeschaltet habe, ist dann trotzdem eine Kupplung aufgesprungen. Ich bin sofort zum Hof gelaufen und habe die Pumpe abeschaltet", so der Landwirt. Innerhalb von nur zwei Minuten seien aufgrund der Leistungsfähigkeit des Verschlauchungssystems 25.000 Liter Gülle ausgetreten. Daraufhin habe er sofort die Bauernkammer, Feuerwehr und Polizei informiert.
Sachverständiger ordnete Entfernung an
Ein hinzugezogener Sachverständiger der BH Salzburg-Umgebung nahm bei einer Begehung am Tag nach dem Unfall Gewässerproben, die bis Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch nicht ausgewertet waren. Grobe Verunreinigungen oder tote Fische stellte er vor Ort nicht fest. Weil noch für denselben Tag schwere Regenfälle angekündigt waren, ordnete der Sachverständige aber die schnellstmögliche Entfernung der auf dem Feld zurückgebliebenen Gülle an.
"So etwas darf einfach nicht mehr passieren."
Das daraufhin vom Landwirt beauftragte Erdbewegungsunternehmen entfernte die Reste wenige Stunden später, wodurch eine stärkere Verunreinigung des Pfongauer Bachs verhindern worden sein dürfte. Fischereiberechtigte Ulrike Huber konnte Anfang der Woche auf FN-Anfrage von keinen weiteren Folgen des Gülleaustritts berichten: "Wir dürften Glück gehabt haben. So etwas darf aber einfach nicht mehr passieren."
Gegenüber dem Sachverständigen kündigte der Landwirt an, demnächst eine neues Pumpensystem anzuschaffen, mit dem die Pumpe künftig im Notfall unkompliziert per Fernsteuerung abgeschaltet werden könne.