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Gülsah Özdemir ist der erste Pflegelehrling im Lungau

Am 1. Oktober begann Gülsah Özdemir aus St. Michael ihre Pflegelehre beim Hilfswerk im Lungau. Seither hat sich für sie vieles verändert.

Pflegelehrling Gülsah Özdemir mit Bewohnerin Zita Prodinger in der Hausgemeinschaft Mauterndorf.
Pflegelehrling Gülsah Özdemir mit Bewohnerin Zita Prodinger in der Hausgemeinschaft Mauterndorf.

Der Pflegekräftemangel ist allgegenwärtig. Neben neuen Pflegeausbildungen am Multiaugustinum in St. Margarethen initiierte jetzt auch das Hilfswerk Salzburg ein neues Angebot. Hilfswerk-Regionalstellenleiter Franz Bäckenberger: "Wir haben seit September 2024 die Möglichkeit, junge Menschen ab 14 Jahren in der Pflege in den Hausgemeinschaften Mauterndorf und Ramingstein auszubilden. Die beiden Seniorenheime sind die ersten beiden Häuser im Lungau, die dieses Modell anbieten. Das Modell dauert drei Jahre und schließt mit der Pflegeassistenz ab. Es besteht in diesem Zusammenhang auch die Möglichkeit, eine Erwachsenenlehre in diesem Bereich zu machen. Es ist ein weiterer wichtiger Schritt, um dem Pflegekräftemangel entgegenzuwirken."

Am 1. Oktober begann Gülsah Özdemir aus St. Michael ihre Pflegelehre beim Hilfswerk im Lungau. Wie hat sich ihr Blick auf ältere Menschen verändert? "Seit ich Lehrling bin, hat sich hier vieles geändert. Ältere Menschen haben einen großen Erfahrungsschatz und ich mag es sehr gerne, wenn sie mir Geschichten von früher und aus ihrem Leben erzählen. Dadurch kann ich auch ihre Verhaltensweisen besser verstehen. Sie zeigen mir, dass das Leben wertvoll ist", sagt die 19-Jährige. Auch zu einem Mut-Moment kam es in den ersten Monaten: "Ein Bewohner, den ich sehr mochte, lag im Sterben. Ich habe meinen ganzen Mut zusammengenommen und bin zu ihm ins Zimmer gegangen, um mich zu verabschieden. Das war ein wichtiger Moment für mich."

Franz Bäckenberger: "Auch wenn man in der Pflege erst ab 17 Jahren eigenständig am Pflegebett aktiv werden darf, gibt es in der Langzeitpflege viele Möglichkeiten, junge Menschen zu integrieren und Betreuungsaufgaben zu übernehmen. Das Interesse steigt. Auch Schnuppertage sind möglich." Die Berufsschule befindet sich übrigens in Innsbruck.


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