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Mähroboter fuhr drei Monate altem Baby in Piesendorf über die linke Hand

Ein schwerer Unfall mit einem Mähroboter hat sich am Mittwochnachmittag im Garten eines Wohnhauses in der Pinzgauer Gemeinde Piesendorf ereignet. Das Kleinkind wurde mit dem Hubschrauber in das Universitätsklinikum Salzburg geflogen.

Symbolbild.
Symbolbild.

Ein drei Monate altes Baby befand sich zum Unfallzeitpunkt auf einer Decke in der Wiese nahe dem Wohnhaus, obwohl sich ein Mähroboter in Betrieb befand. Das meldete die Polizei in der Nacht auf Donnerstag.

Der Roboter fuhr auf das Kleinkind zu und verletzte dieses unbestimmten Grades im Bereich der linken Handfläche sowie der Finger.

Nach Erstversorgung durch den Notarzt des Roten Kreuzes wurde das Baby im Beisein der Mutter vom Rettungshubschrauber "Alpin Heli 6" in die Kinderchirurgie des Uniklinikums Salzburg eingeliefert.

Ermittlungen zu den genauen Unfallumständen sind im Gange.

"Die Operation ist gut verlaufen"

"Das Kind hat bei dem Vorfall multiple Schnittverletzungen an der Hand erlitten", heißt es im Universitätsklinikum. Die Operation sei aber gut verlaufen. "Dem Kind geht es den Umständen entsprechend gut. Wir gehen davon aus, dass es keine Folgeschäden geben wird." Das Kind werde noch etwas in der Klinik bleiben müssen. Der Grund: Die Wunde sei sehr verschmutzt gewesen. Jetzt bekomme der kleine Patient Antibiotika, damit sich die Wunde nicht entzündet.

Empfehlung des Kuratoriums für Verkehrssicherheit

In einer Empfehlung des Kuratoriums für Verkehrssicherheit heißt es: "Mähroboter sollten zur Sicherheit von Kindern und Haustieren nur laufen, wenn sich niemand im Garten befindet - aber nie nachts oder bei Dämmerung, wenn Kleintiere wie Igel oder Eidechsen unterwegs sind."

Ärzte warnen vor Mährobotern

Bereits Anfang Mai des Vorjahres haben Ärzte des Klinikums Klagenfurt vor massiver Verletzungsgefahr durch Rasenmäher-Roboter für kleine Kinder gewarnt. "Am Wochenende wurde ein elf Monate alter Bub in unsere Abteilung eingeliefert. Das Kind krabbelte im Garten, als es von dem Rasenmäher-Roboter erfasst wurde und eine massive Verletzung am Fuß davontrug", berichtete Abteilungsvorstand Johannes Schalamon in einer damals veröffentlichten Aussendung. Das Kind sei zwei Stunden operiert worden, weitere Eingriffe seien nötig.

Eltern seien sich des Risikos durch Mähroboter oft nicht bewusst, hieß es in der Mitteilung, auch weil Artikelbeschreibungen eine falsche Sicherheit vorgaukeln würden. Nicht immer reagierten die Roboter nämlich auf Hindernisse. Kinder im Krabbelalter, aber auch Haustiere würden immer wieder verletzt. Am Klinikum Klagenfurt würden jährlich zwei bis drei Kleinkinder nach Unfällen mit Mährobotern behandelt, dabei seien schwerste Verletzungen bis hin zur Amputation die Folgen. Es gebe aber auch immer wieder schwerste Verletzungen bei älteren Kindern, auch nach Unfällen mit Handrasenmähern und Mähtraktoren.

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