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"Mit einem Ziel kann man alles schaffen"

Maler Stefan Planitzer holte bei der Berufs-WM in Russland zwei Goldmedaillen. 1000 Stunden investierte er heuer in die Vorbereitungen.

Maler Stefan Planitzer holte bei der Berufs-WM in Russland die Goldmedaille. Ganz Wölting stand beim Empfang Kopf. Bild: Michael Planitzer
Maler Stefan Planitzer holte bei der Berufs-WM in Russland die Goldmedaille. Ganz Wölting stand beim Empfang Kopf. Bild: Michael Planitzer
In Kazan bewies Stefan Planitzer höchste Präzision. Bild: Johannes Planitzer
In Kazan bewies Stefan Planitzer höchste Präzision. Bild: Johannes Planitzer

Wenn um 1 Uhr in der Früh die Dorfmusik Wölting antritt, viele Einwohner, Arbeitskollegen und Freunde inklusive Bürgermeister Spalier stehen, dann muss etwas Außergewöhnliches passiert sein. Der 20-jährige Stefan Planitzer setzte sich in Kazan die Krone auf. "Mein Jubel kannte keine Grenzen. Wenn das ganze Stadion bebt, und du stehst ganz oben - es war einfach unbeschreiblich." 40.000 Menschen feierten die neuen Berufs-Weltmeister im WM-Stadion. Auch Präsident Vladimir Putin stellte sich mit Grußworten ein.

In den Tagen zuvor ging es um präzise Arbeit. 1600 Teilnehmer aus über 60 Nationen sind angereist. 24 Teilnehmer aus der ganzen Welt qualifizierten sich bei den Malern. Stefan Planitzer: "Eine Stunde vor dem Wettbewerb haben wir unser Projekt erfahren. Mein Training war speziell auf das Malen von Kreisen, Dreiecken oder Vierecken aufgebaut. Im Prinzip geht es um Sauberkeit, um Deckkraft und um Präzision. Schlussendlich sind die genauen Proportionen entscheidend. Es geht um Toleranzen im Millimeterbereich."

Insgesamt hat er in der Vorwoche an vier Tagen 20 Stunden an seinen WM-Projekten gearbeitet. Neben Malen ging es um freie Technik - Gestaltung einer leeren Wand oder Tapezieren. "Ich habe mir schon gedacht, dass alles riesig aufgezogen wird. Wie es vor Ort zuging, hat aber alle meine Erwartungen übertroffen. 250.000 Besucher waren im Gelände unterwegs und feuerten uns bei den Bewerben an."

Die Nervosität wurde von Tag zu Tag schlimmer: "Am dritten Tag reiste meine Familie nach, das ließ meinen Puls zusätzlich in die Höhe steigen. Es braucht bis zum Schlusspfiff höchste Konzentration." In der Vorbereitung blieb Planitzer eisern und konsequent. "Die letzten zwei Monate war ich von der Arbeit freigestellt. Intensives Training gab es seit Februar." In Summe waren es 1000 Stunden in seinem Elternhaus. "Einen großen Anteil hat auch mein Trainer Michael Tobisch. Wir hatten jeden Tag Kontakt, er war auch mit in Kazan. Er kennt Großereignisse in- und auswendig und gilt in unserer Branche als der beste Trainer der Welt." Am Ende erreichte der Wöltinger von der Firma Malermeister Gautsch 775 von 800 möglichen Punkten. Mit dieser Punktzahl erhielt er eine zweite Goldmedaille als bester von 46 österreichischen Teilnehmern.

"Begonnen hat alles mit Lehrlingswettbewerben. Endstufe ist die Weltmeisterschaft. Die Bewerbe gaben mir immer mehr Ansporn. Ich wollte und will auch weiterhin alles aus mir herausholen. Mit einem Ziel vor Augen kann man alles schaffen." Nächstes Ziel: Die Meisterprüfung.


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